Konzepte für Heimwerker & Do-it-yourselfer

Eigenleistung: Sparpotenzial oder potenzielle Gefahrenquelle? Ob Massiv- oder Fertighaus, fast alle Hersteller bieten Bauherren mittlerweile die Möglichkeit, einen Teil der Arbeiten selbst zu übernehmen und so zu sparen.

Denn Eigenleistung steht im Finanzierungsplan unter Eigenkapital. Angerechnet wird der Betrag, der für diese Leistung an den entsprechenden Handwerker fließen würde. Die Klassiker für handwerklich geschickte Häuslebauer: Dach dämmen, Fliesen und Fußboden verlegen, Tapezier- und Malerarbeiten oder auch das Anlegen der Außenanlagen.

Angesichts der enormen Baupreise ist die sogenannte „Muskelhypothek“ verlockend, will aber auch gut überlegt sein. Um zeitliche Verzögerungen im Bauablauf zu vermeiden, ist eine realistische Einschätzung sowohl der eigenen Fähigkeiten als auch der Zeit, die man auf der eigenen Baustelle verbringen kann, unumgänglich.

Wer besonders viel sparen will, muss mit einem erheblichen Zeitaufwand rechnen: Um Eigenleistung im Gegenwert von 25.000 Euro zu erbringen, sind nach einer Berechnung des Verbands Privater Bauherren 850 Arbeitsstunden notwendig. 
Bei einer angenommenen 38-Stunden-Woche entspricht dies fast einem halben Jahr Vollzeitarbeit und ist somit nebenher kaum zu schaffen – es sei denn, Freunde und Verwandte helfen mit. Diese verlangen zwar keinen Lohn, sind aber auch nicht ganz kostenlos, denn der Bauherr ist verpflichtet, alle seine Helfer bei der Berufsgenossenschaft zu melden und über eine Unfallversicherung abzusichern.

Um in Sachen Haftung und Gewährleistung auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt die ARGE Baurecht Selbstbauern, die Leistungen, die sie übernehmen möchten, bereits im Vertrag mit der Baufirma detailliert festzuschreiben. Besonders wichtig ist es dabei, die Schnittstellen zwischen Fremd- und Eigenleistungen exakt zu definieren, und zwar in organisatorischer wie auch zeitlicher Hinsicht. So werden teure Missverständnisse und Probleme bei der Gewährleistung bereits im Vorfeld vermieden.