Dach in Eigenregie abdichten

27.01.2015

Dach in Eigenregie abdichten

Regen, Schnee, Hagel, Blitzgewitter, Hitze, Frost und Stürme – das Dach ist der Teil des Hauses, der das ganze Jahr über am stärksten den verschiedensten Wettereinflüssen ausgesetzt ist. Wenn irgendwann dann die Dachmaterialien durch Verwitterung undicht geworden sind, muss man sich um die Reparatur und Instandhaltung kümmern. Mit streichfähigen Dichtmassen auf Bitumen- oder Silikonbasis können größere Schäden am Haus verhindert werden.

Wie man ein Dach in Eigenregie abdichtet – Foto: Hannelore Louis / pixelio.de
Wie man ein Dach in Eigenregie abdichtet – Foto: Hannelore Louis / pixelio.de
 
Idealerweise sollte einmal jährlich eine Kontrolle des Dachs stattfinden, möglichst im Frühling oder Herbst. Denn zu diesen Jahreszeiten lassen sich Reparaturmaßnahmen am besten durchführen. Auch nach sehr starken Unwettern und Stürmen ist eine Dachkontrolle sinnvoll. Lecks am Dach sind nicht immer offensichtlich; lose oder verrutschte Dachziegel, eindringendes Wasser oder Flecken am Gebälk sind jedoch oft Anzeichen für eine undichte Stelle.
  
Bei einem lecken Dach können auch die besten Dämmstoffe irgendwann nicht mehr isolieren. Lecks erfordern jedoch nicht unbedingt eine komplette Dachsanierung, sondern sind bei Frühentdeckung meist noch reparabel. Die Verwendung von elastischen Dichtmassen sorgt dafür, dass die Abdichtung trotz Temperaturschwankungen und extremen Witterungsverhältnissen intakt bleibt. Mit der Reparaturmasse können Risse an Dach und Fassade oder auch an der Regenrinne überstrichen und für längere Zeit gekittet werden.
  
Eher untauglich für die Dachabdichtung sind allerdings essigvernetzende Silikon-Dichtstoffe, da sie sich nicht mit den Dachmaterialien wie Kupfer, Zinkblech, Bitumenpappe und Kunstglas vertragen. Schäden an der Bausubstanz sind bei der Verwendung von essigvernetzenden Dichtmassen daher vorprogrammiert.
 
Im Dachbereich sollten ausschließlich neutrale Silikon-Spezialdichtstoffe für Reparatur-, Abdicht- und Versiegelungsarbeiten genutzt werden. Eine Dichtungsmasse aus 100 Prozent Silikon ist zudem sauber im Gebrauch und besitzt selbst auf feuchten Untergründen Haftfähigkeit. Gut geeignet für solche Arbeiten sind zum Beispiel die Dicht- und Klebestoffe von Sikaflex, welche in spezialisierten Online-Shops kostengünstig bestellt werden können.
   
Für die Dachabdichtung stehen folgende Dichtmassen zur Auswahl:
  • Silikon-Dichtmassen auf Wasserbasis bei feuchtem Untergrund und gewünschter Überstreichbarkeit
  • Acrylat-Dichtstoffe auf Lösemittelbasis oder flexible Blitz-Dichtmassen für Notfallreparaturen und einfache Abdichtungsmaßnahmen am Dach und Mauersetzrissen
  • Allwetter-Fugendichtmasse bei eindringender Feuchtigkeit und glatten Flächen
Achtung: Soll ein Flachdach frisch abgedichtet werden, kommen EPDM-, Polymeterbitumen-, FPO-, oder PVC-Kunststoffbahnen in Frage. Strapazierfähige Flüssigkunststoffabdichtungen werden häufig bei kritischen Anschlüssen und Dachdurchführungen eingesetzt. Dachabdichtungen mit Kunststoff sind auch an Steildächern möglich.
 
Um eine längere Haltbarkeit der Abdichtung zu garantieren, ist es vor allem wichtig, dass die gewählte Dichtungsmasse für den Außenbereich geeignet ist. Dichtungsstoffe, die allein für den Innenbereich gedacht sind, haben am Dach und an der Hausfassade nicht das Geringste zu suchen.
Autor / Quelle: d.s.