Halten Fertighäuser was sie versprechen?

13.02.2018

Halten Fertighäuser was sie versprechen?

Ein Fertighaus ist ein Haus, bei dem die einzelnen Teile vorgefertigt an die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt werden. Der Bau findet damit sowohl in der Fabrik der einzelnen Bauteile als auch vor Ort statt. Durch die Ausgliederung in die industrielle Fertigung kann der Bau günstiger realisiert werden. 

Halten Fertighäuser was sie versprechen? Foto: paulen75 / pixabay.com
Halten Fertighäuser was sie versprechen? Foto: paulen75 / pixabay.com
Der Hauptvorteil, den sich die meisten von einem Fertighaus versprechen, ist damit der Preis. Ob dieses Versprechen gehalten wird und warum die Grenze zwischen Fertig- und Massivhaus aufweicht. 
 
Früher wurden Häuser Stein für Stein und Balken für Balken errichtet. Das Material wurde an die Baustelle geliefert und vor Ort von den unterschiedlichsten Handwerkern verbaut – vom Maurer über den Betonbauer, den Schreiner bis hin zum Fliesenleger, Elektriker und natürlich dem Zimmerer.
 
Doch schon seit Jahrzehnten gibt es einen neuen Trend: So ähnlich wie Autos früher in einer Manufaktur gefertigt wurden und heute auf Fließbändern um einiges kostengünstiger produziert werden, verhält es sich nun auch mit dem Hausbau. Die Fertigbauweise bedarf nicht mehr der Anlieferung von Rohmaterial wie einzelnen Balken, Steinen oder Brettern für den Rohbau. Stattdessen werden ganze Elemente wie Wände, Decken, Fensterelemente oder Balkone angeliefert – vorgefertigt in der Fabrik zu günstigen Konditionen.
 

Holz ist flexibel und hat hervorragende Eigenschaften für den Bau

Holz ist belastbar, stabil, leicht und nachwachsend. Außerdem hat es einen geringe Wärmedurchgangskoeffizienten von etwa 0,15 bis 0,20 (U-Wert, Quelle). Holz lässt sich einfach verarbeiten: Sägen und bohren reicht aus um sofort stabile Verbindungen und Formen herzustellen – kein Schweißen, kein Gießen, kein Aushärten wie bei Stahl und Beton. Kurzum: Holz ist der perfekte Werkstoff für den Hausbau, was die Effizienz und Möglichkeiten betrifft.
 
Kein Wunder also, dass die Elemente eines Fertighauses in der Regel in Holzrahmenbauweise errichtet worden sind. Am Ende ist praktisch jedes Fertighaus ein Holzhaus. Das hat Vor- aber auch Nachteile. So kostet der Bau mit Holz grundsätzlich etwas mehr als die Massivbauweise. Die Fertigbauweise muss also mehr einsparen, als durch die Mehrkosten des Rohstoffs entstehen. Ein Vorteil vorweg ist hier die gute Wärmedämmung und auch damit verbundene Förderungsmöglichkeiten.
 

Nicht immer sind Fertighäuser günstiger

Es ist eine Frage des Anbieters und der Alternative, ob ein Fertighaus letztlich wirklich günstiger ist oder nicht. Günstig sind vor allem sogenannte Bausatzhäuser, also vorgefertigte Häuser, die in großen Serien produziert werden. Schlüsselfertig bauen mit Fingerhaus oder anderen Baufirmen ist damit im Vergleich zur Massivbauweise finanziell grundsätzlich besser. Sobald es aber individueller wird, liegen die Kosten in ähnlichen Bereichen und bedürfen einer individuellen Gegenüberstellung.
 

Fertighaus ist nicht gleich Holzhaus: Eine Zukunftsvision wird Realität

Für die meisten sind die Begriffe Fertighaus und Massivhaus gegensätzlich. Doch das wird so nicht bleiben. Auch ein Massivhaus, also ein Haus, welches überwiegen aus Stein, Beton, Stahl und Holz (für das Dach) gebaut ist, kann in Fertigbauweise angeboten werden. Leichtbeton und moderne Konstruktionen machen es möglich. Ein noch weiterer Blick in die Zukunft ist die Verwendung von großen 3D-Druckern für den Hausbau – dann verschmelzen die Begriffe Fertighaus und Massivhaus endgültig.
Autor / Quelle: m.k.