Ergonomie bei der Küchenplanung

14.11.2017

Ergonomie bei der Küchenplanung

Schaut man sich die jährliche Statistik der Krankenkassen an, dann gehören Rückenschmerzen zu den Top 3 der Gründe für eine Krankschreibung. Rund 70% aller Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr unter Beschwerden am Rücken. Doch nicht immer ist es die krumme Haltung vor dem Computer, die im schlimmsten Fall zum Bandscheibenvorfall führen kann. 

Ergonomie bei der Küchenplanung: Kochparadies individuell auf den Körper abstimmen.
Ergonomie bei der Küchenplanung: Kochparadies individuell auf den Körper abstimmen.
Ebenso spielen Haltung und ausreichend Bewegung eine wichtige Rolle für die Rückengesundheit. Die richtige Küchenplanung sorgt dafür, im eigenen Kochparadies ohne Rücken- und Gelenkschmerzen arbeiten zu können. Wichtig ist dabei, sich an den eigenen Maßen zu orientieren, um die Ergonomie optimal zu unterstützen.
 

Die ideale Arbeitshöhe hängt von der eigenen Größe ab

Bei der Planung einer neuen Einbauküche ist es von großer Bedeutung, der Arbeitshöhe Beachtung zu schenken. Denn wenn man sich beim Schneiden von Gemüse, Fleischklopfen oder Kekse-Ausstechen dauerhaft nach vorne beugen muss, schadet man dem Rücken. Die Bandscheiben werden einseitig belastet, sodass Verspannungen und andere Rückenbeschwerden die Folge sind. Wird die Arbeitshöhe allerdings individuell auf die eigene Körpergröße abgestimmt, so wird der Spaß in der Küche mit Sicherheit nicht beeinträchtigt – selbst wenn zeitintensives Kartoffelschälen oder Teigkneten ansteht. Allerdings gibt es in der Küche nicht nur eine Arbeitshöhe. Denn die Küchenarbeit lässt sich in drei Bereiche aufteilen: Vorbereiten, Kochen und Spülen. Deswegen ist es wichtig, dass die Küche nicht durchgehend auf einer Höhe geplant wird, sondern verschiedene Höhen vorweist.
 
Ergonomie bei der Küchenplanung
Ergonomie bei der Küchenplanung
Der Bereich Vorbereiten umfasst alle Tätigkeiten, die der Zubereitung von Essen dienen. Dazu gehören beispielsweise Gemüseschneiden, das Würzen von Fleisch oder auch das Schneiden und Belegen von Brötchen. Diese Arbeiten werden auf der Arbeitsplatte verrichtet, die sich in der Regel auf den Unterschränken befindet. Weil die Höhe von Menschen ganz unterschiedlich ausfallen kann, bieten viele Hersteller Unterschränke in verschiedenen Höhen an. Diese reichen von 60 bis 80 cm. Die ideale Arbeitshöhe lässt sich leicht errechnen: Ergonomisch kann dann gearbeitet werden, wenn sich die Arbeitsplatte 15 cm unter dem angewinkelten Ellenbogen befindet. Misst eine Person beispielsweise 1,70 m, so liegt die optimale Arbeitshöhe bei rund 90 cm. Die Kochstelle darf dagegen etwas niedriger gewählt werden. Perfekt ist die Höhe, wenn sie 20 cm unter dem Ellenbogen liegt. Weil man beim Spülen in der Regel auf dem Boden der Spüle arbeitet, sollte das Spülbecken erhöht geplant werden. Die Ergonomie wird optimal unterstützt, wenn sich der Spülbeckenboden rund 10 bis 15 cm unterhalb des angewinkelten Ellenbogens befindet. Das bedeutet bei unserem Beispiel also, dass die optimale Arbeitshöhe für eine 1,70 m große Person bei 90 cm liegt. Die ideale Höhe für den Kochbereich liegt bei rund 85 cm und die perfekte Höhe der Spüle befindet sich zwischen 90 und 95 cm.
 

Ergonomisch eingebaute Elektrogeräte entlasten den Rücken

Neben der Arbeitshöhe spielen auch die Elektrogeräte eine wichtige Rolle bei der Küchenplanung. Elektrogeräte wie Backofen, Dampfgarer, Geschirrspüler und Kühlschrank lassen sich komfortabel bedienen, wenn sie hochgebaut werden. Wer mit geradem Rücken in der Küche hantieren und arbeiten kann, belastet die Bandscheiben weniger und beugt durch die rückenschonende Haltung verschiedenen Leiden wie Verspannungen oder Rückenschmerzen vor. Übrigens gibt es noch viele weitere Geräte, die sich ergonomisch in die Einbauküche integrieren lassen. Ob Kaffeeautomat, Mikrowelle oder Dunstabzugshaube – professionelle Küchenplaner sind mit den ergonomisch richtigen Höhen gut vertraut und werden die Planung individuell auf die Maße des Käufers abstimmen.
 
Ergonomie bei der Küchenplanung: Die Arbeitshöhe muss stimmen.
Ergonomie bei der Küchenplanung: Die Arbeitshöhe muss stimmen.

Arbeitswege optimieren und Komfort erhöhen

Wer bei der Küchenplanung den zukünftigen Laufwegen Beachtung schenkt, schont nicht nur seinen Rücken, sondern spart zudem jede Menge Zeit. Denn je kürzer die Wege ausfallen, desto schneller sind die Arbeiten erledigt und desto weniger wird der Rücken belastet. Das sogenannte „magische Dreieck“ hilft dabei, die Ergonomie hinsichtlich der Laufwege zu gewährleisten. Verbindet man Kochstelle, Spüle und Kühlschrank durch imaginäre Linien miteinander, ergibt sich im Idealfall ein Dreieck zwischen den Stationen. Dadurch werden die Wege systematisch verkürzt, sodass Sie von mehr Zeit profitieren. Befinden sich zwischen den einzelnen Stationen noch Arbeitsflächen, können diese zum Abstellen und Vorbereiten genutzt werden, sodass Sie noch effektiver in Ihrem ergonomisch geplanten Küchenparadies arbeiten können. Falls sich alle drei Stationen in einer Küchenzeile befinden, weil es die Planung nicht anders zulässt, achten Sie darauf, dass die Abstände zwischen den einzelnen Stationen nicht zu groß ausfallen. Allerdings sollte es zwischen den Bereichen mindestens eine Fläche geben, die Sie als Arbeits- oder Abstellfläche nutzen können.
 
Trotz der kurzen Laufwege ist es wichtig, bestimmte Mindestabstände einzuhalten. Der Abstand zwischen Spüle und Kochfeld ist besonders groß zu wählen, weil hier am meisten gearbeitet wird. Minimum sind 90 cm, besser ist allerdings ein Abstand von 120 cm. Um sich bei den Tätigkeiten auf der Arbeitsplatte nicht den Kopf zu stoßen, ist es wichtig, dass die Hängeschränke ausreichend hoch platziert werden. Ideal ist ein Abstand zwischen Oberschrank und Arbeitsfläche von rund 60 cm.
 
Ergonomie bei der Küchenplanung: Kurze Wege planen
Ergonomie bei der Küchenplanung: Kurze Wege planen

Kleine Helfer machen den Küchenalltag noch leichter

Eine ergonomisch richtige Arbeitshöhe, hochgebaute Elektrogeräte und kurze Arbeitswege sind zwar die Basis für eine rückenfreundliche Einbauküche, es geht allerdings noch ein bisschen komfortabler. Auszüge sogen beispielsweise dafür, dass Sie schnell und unkompliziert zu den verschiedenen Töpfen und Pfannen im Küchenschrank gelangen und trotzdem alles seine Ordnung hat. Besonders praktisch ist ein ausziehbarer Vorratsschrank, der von beiden Seiten begehbar ist und ein echtes Platzwunder darstellt. Ein Relingsystem in der Küchennische hält die wichtigsten Gewürze und Utensilien für Sie bereit, ohne dass Sie in Schubladen oder Schränken danach suchen müssen. Wenn es der Platz in der Küche zulässt, lohnt sich außerdem ein Sitzarbeitsplatz. Dort lassen sich verschiedene Küchenarbeiten ganz entspannt vornehmen und im Anschluss können Sie die zubereitete Mahlzeit direkt in Ihrer Küche genießen.
Autor / Quelle: a.s.

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