Festbrennstoff-Heizkessel (weitere)

27.01.2009

Festbrennstoff-Heizkessel (weitere)

Zu dieser Gattung zählen zum Beispiel Scheitholzkessel, Holzvergaserkessel, Holzhackschnitzel- und Getreideheizkessel. Sie alle arbeiten mit regenerativen (nachwachsenden) Brennstoffen, führen allerdings trotz steigender Marktanteile immer noch ein Exotendasein.

Der bohrt keine dünnen Bretter, sondern heizt mit dicken Scheiten: Holzvergaser-Heizkessel HVK - Foto: Brötje
Der bohrt keine dünnen Bretter, sondern heizt mit dicken Scheiten: Holzvergaser-Heizkessel HVK - Foto: Brötje


Wegen der CO2-neutralen Verbrennung der eingesetzten Bioenergie-Brennstoffe wird die Anschaffung wie bei Pelletkesseln mit Fördermitteln bezuschusst. Das interessante Funktionsprinzip der Holzvergaserkessel ist bereits Jahrzehnte alt. Als Brennstoff dienen hier die beim Schwelbrand von Holz entstehenden unverbrannten Kohlenwasserstoffe, die in einer weiten Brennkammer nachverbrannt werden. Holzvergaser kamen nach dem zweiten Weltkrieg wegen der großen Treibstoffknappheit für den Fahrzeugantrieb zum Einsatz. Natürlich wurde die Technik für die heutigen Öfen perfektioniert. War früher schon der Anfeuerungsprozess eine zeitraubende Prozedur, für die man viel Erfahrung mit dem Gerät brauchte, um ein brennfähiges Gasgemisch zu erzielen, so läuft dies heute üblicherweise mikroprozessorgesteuert und vollautomatisiert ab.

Besonders ausgefeilte Holzvergaserkessel verfügen wie Autos über eine Lambdasonde im Abgasrohr, die den Restsauerstoff im Abgas misst. Mit dieser Information wird elektronisch der Verbrennungsvorgang geregelt und somit ein sehr effizienter Betrieb ermöglicht. Befeuert werden die Holzvergaserkessel mit Holzabfällen oder mit Brennholz in Scheitform. Da die Beschickung üblicherweise manuell erfolgt, gibt es Geräte, die in Kombination mit einem Ölbrenner auch als konventioneller Heizkessel arbeiten können. Die Umschaltung erfolgt automatisch. So ist die kontinuierliche Hausbeheizung auch bei temporärem Holzmangel oder bei längerer Abwesenheit sichergestellt.
 

Vorteile:

  • Ökologische, weil CO2-neutrale Heizvarianten mit nachwachsenden Brennstoffen.
     
  • Besonders preiswert zu betreiben, wenn die Brennstoffe aus eigener Bewirtschaftung stammen.
     
  • Betrieb mit höheren Systemtemperaturen für Radiatoren-Heizkörpern möglich.

Nachteile:

  • Relativ hoher Aufwand für die Brennstoffverarbeitung und –beschickung (vor allem bei Stückholzbetrieb) sowie Reinigung und Ascheentleerung des Heizkessels (der Betrieb selbst ist meist sehr komfortabel, da elektronisch geregelt).
      
  • Trotz Fördermitteln (noch) höhere Anschaffungskosten gegenüber Öl- oder Gasheizkesseln.
      
  • Platzbedarf für Brennstofflagerung (die allerdings anspruchslos ist, solange überdacht).
      
  • Je nach System ist eine gewisse Feinstaubbildung bei der Verbrennung kaum zu vermeiden.
 
Schnitt durch einen Holzvergaser-Heizkessel - Foto: Fröling
Schnitt durch einen Holzvergaser-Heizkessel - Foto: Fröling


 

Für wen?

  • Die erwähnten Festbrennstoffkessel kommen grundsätzlich auch für Einfamilienhäuser in Frage, ihr Einsatz drängt sich aber insbesondere auf Bauernhöfen und bei Wohnimmobilien im Zusammenhang mit Forst- und Tischlerei- / Zimmereibetrieben auf, die den Brennstoff entweder aus eigener Bewirtschaftung oder aus gewerblichem Abfall nutzen können. Eine gewisse Arbeitsbereitschaft bei der Nutzung dieser Heizkesseltypen ist ebenfalls Voraussetzung.

Welche Technik nehmen?

  • Hier hängt die Wahl vor allem von der Brennstoffverfügbarkeit vor Ort ab. So wird eine Getreideheizung überwiegend bei landwirtschaftlichen Gebäuden eingesetzt werden, während eine Holz-Hackschnitzelheizung im Forstbereich mit eigener Waldbewirtschaftung besondere Vorzüge hat.

Was Sie sonst noch tun können:

  • Auch hier ist eine Kombination mit Solarthermie möglich und empfehlenswert.
      
  • Als Notheizung, oder wenn man den Kessel z. B. nach Rückkehr aus dem Urlaub nicht rechtzeitig beschicken konnte, kann zusätzlich eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung (ggf. auch der Weiterbetrieb eines Altgeräts) sinnvoll sein.
Autor / Quelle: Martin Henze

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