Annuitätendarlehen und Baufinanzierung?

14.03.2017

Annuitätendarlehen und Baufinanzierung?

Unter einem Annuitätendarlehen, versteht man im Allgemeinen ein Darlehen, dessen Rückzahlungsrate stets konstant gleichbleibt. In der Rückzahlung des Darlehns werden dabei sowohl Zins, als auch Tilgungszahlungen berücksichtigt. 

Ein Annuitätendarlehen für eine Baufinanzierung? Foto: FirmBee / pixabay.com
Ein Annuitätendarlehen für eine Baufinanzierung? Foto: FirmBee / pixabay.com
Da die Höhe der Zinszahlungen von der Summe des noch ausstehenden Darlehens abhängt, ist der Zinsanteil innerhalb der Zahlungen natürlich zu Beginn höher.
 

Worum handelt es sich dabei eigentlich?

 Im Laufe der Zeit erfolgt dann aufgrund der Senkung der noch ausstehenden Verbindlichkeiten eine Verschiebung, der Tilgungsanteil innerhalb der Zahlung wird höher und der der Zinstilgung geringer. Genauere Informationen und Raten zu individuellen Finanzierungen gibt es im Annuitätenrechner.
 
Jedoch muss es sich bei einer Annuität nicht zwangsläufig um eine jährliche Zahlung handeln, einzig und allein charakteristisch für ein Annuitätendarlehen ist eine regelmäßige und gleichbleibende Abzahlung der Verbindlichkeiten, diese kann somit auch ganz unproblematisch und einfach in einem monatlichen oder vierteljährlichen Rhythmus getilgt werden. Die Festlegung dieser Zeiträume und Raten obliegt dabei letztendlich nur dem Kreditnehmer und –geber.
 

Ist ein Annuitätendarlehen in der Baufinanzierung üblich und sinnvoll?

Diese Frage lässt sich erst einmal nicht so einfach und verallgemeinert beantworten. Natürlich handelt es sich bei Annuitäten um eine bewährte Finanzierungsmethode innerhalb der Baufinanzierung, jedoch gibt es hier viele Individualfälle und je nachdem wie die eigene finanzielle Situation aussieht, ist diese Möglichkeit mehr oder weniger attraktiv. Aufgrund der aktuellen Niedrigzinspolitik der EZB ist eine solche Finanzierungsform weiterhin sehr interessant, da die Zinsen hier auf einen längeren Zeitraum festgeschrieben werden und somit auch bei einem Anstieg der Zinsen weiterhin von niedrigen vorher niedrigen Zinsen profitiert werden kann.
 

Doch wie sieht es im Einzelfall aus?

Im normalen Fall, lässt sich ein Hausbau oder –Kauf nur schwer aus komplett selbst Finanzierung, oft bleibt den Bauherren oder Käufer nichts anderes übrig, als auf eine Fremdfinanzierung der Immobilie zurückzugreifen. Da kann ein Annuitätendarlehen, eine gute Möglichkeit sein, schließlich ermöglicht sie dem Kreditnehmer eine übersichtliche und machbare Ratenzahlung, die dieser sehr gut und zuverlässig in seinen Haushalt einplanen kann. Somit kann dieser langsam mit ansehen, wie der Schuldenberg langsam schmilzt und lässt sich vielleicht sogar für Sondertilgungen motivieren.
 
Für einen selbständigen Unternehmer kann eine flexiblere Finanzierung dabei durchaus interessanter sein. Schließlich ließe sich für die Person im Falle einer guten Auftragslage, eventuell schnell ein größerer Betrag abbezahlen, wodurch die Zinszahlungen im Laufe der weiteren Abzahlung enorm drücken ließen. Bei Investitions- oder Sanierungsbedarf in der eignen Firma sollte in der Folge, aber dann auch nicht der Verlust des Kredits riskiert werden müssen. 
Autor / Quelle: j.s.