Ökostrom in Deutschland gehört die Zukunft

06.01.2012

Ökostrom in Deutschland gehört die Zukunft

Derzeit decken die konventionellen Energiequellen noch den größten Teil des Energiehungers der Bundesrepublik, doch die Öko-Konkurrenz schläft nicht. Mit immer weiter steigenden Anteilen am Markt fängt der grüne Strom an sich gegen seine fossilen Widersacher zu behaupten und fristet schon lange kein Schattendasein mehr.

Foto: NORDEX
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Überhaupt nimmt der Ökostrom bereits ein Fünftel des gesamten Energievolumens ein und liegt damit über dem Anteil des Atomstroms, der nach der Abschaltung der Altmeiler nur noch bei gerade einmal 17,7 Prozent liegt. Auch die Steinkohle muss mit 18,7 Prozent am Gesamtanteil einen Platz hinter den regenerativen Energien einnehmen. Laut den Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kann sich nur noch die deutsche Braunkohle über die erneuerbaren Energieträger hinwegsetzen. Mit 24,6 Prozent ist der Abstand zur grünen Konkurrenz aber alles andere als groß.

Um bei der Energiewende beizutragen, setzt die deutsche Politik auf eine starke Förderung des Ökostroms. Bis 2020 soll der Anteil auf 35 Prozent angestiegen sein und nach dem aktuellen Stand sieht Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) keine Probleme bei der Einhaltung. Seiner Meinung nach könnte das Ziel sogar übertroffen werden.

Ganz so unproblematisch wie der Umweltminister sieht es der BDEW allerdings nicht, denn das gesteckte Ziel übt einen starken Druck auf das System aus. Da Ökostromanbieter ebenfalls mit konventionellen Energiequellen konkurrieren müssen, diese aber oft billigere Preise anbieten können, wären nach Hildegard Müller (Hauptgeschäftsführer des BDEW) weitere politische Maßnahmen angebracht. Insbesondere staatlich garantierte Abnahmepreise könnten dabei helfen, Ökostrom besser in den Markt zu integrieren.

Hinzu kommen die wetterbedingten Schwankungen, die die Einspeisung von Energie aus Wind und Sonne schwieriger gestalten. Das Energienetz muss auf diese Herausforderung vorbereitet werden. Sobald dies im qualitativem Maße gelingt, kann der Ökostrom endlich seiner tragenden Rolle in der Energieversorgung nachkommen. Für Björn Klusmann vom Bundesverband für erneuerbare Energien sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Regenerative Energien werden zu den Eckpfeilern in der Energieversorgung.

Um das Schwankungsproblem zu lösen, muss das Zusammenspiel der regenerativen Quellen funktionieren. Stärkste Vertreter der erneuerbaren Energiequellen sind Wind (7,6 Prozent), Biomasse (5,2 Prozent) und Sonne (3,2 Prozent).
Autor / Quelle: e.r.