Die Geschichte der Fototapete

08.05.2025

Die Geschichte der Fototapete

Fototapeten sind mehr als nur dekorative Wandverkleidungen – sie eröffnen neue Dimensionen in Innenräumen. Sie verwandeln kahle Wände in lebendige Landschaften, aufregende Städtepanoramen oder künstlerische Bildwelten. Ob Natur, Kunst, Retro oder Industrie-Chic: Das Motiv bestimmt die Raumwirkung. Wer auf der Suche nach Inspiration ist, findet mehr Designs auf Photowall – ein Paradies für Liebhaber großformatiger Wandkunst.

Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)
Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)
Doch wie kam es dazu, dass sich fotorealistische Bilder in unsere Wohnräume geschlichen haben? Und wie hat sich die Technik seit den ersten tapetenartigen Wandbildern entwickelt? Die Geschichte der Fototapete ist eine Reise durch Kunst, Technik und Gesellschaft.

Die Ursprünge – Illusionistische Wandgestaltung im Wandel der Zeit

Schon im alten Pompeji schmückten Fresken die Wände reicher Römer. Illusionistische Malerei mit Tiefenwirkung sollte Fenster vortäuschen, die ins Freie blicken – eine frühe Form der Raumillusion. Auch in der Renaissance malten Künstler monumentale Wandbilder mit Landschaften, Himmeln oder biblischen Szenen, um die Enge von Innenräumen zu sprengen.

Später, im 18. und 19. Jahrhundert, wurden großformatige Panoramatapeten populär. In Frankreich, besonders durch Hersteller wie Zuber & Cie, entstanden handbedruckte Szenerien, die exotische Welten oder romantisierte Landschaften zeigten. Diese Tapeten bestanden aus mehreren Bahnen, die zusammen eine durchgängige Szene ergaben – und gelten als direkte Vorläufer der Fototapete.

Ein Beispiel: Die berühmte Tapete „Les Vues du Brésil“ von Zuber, ein Kunstwerk aus 183 Bahnen, zeigt brasilianische Landschaften und hängt heute im Weißen Haus.

Die Geburtsstunde der Fototapete – Technik trifft Trend

Erst im 20. Jahrhundert machte die technische Entwicklung die Fototapete möglich. Mit dem Siegeszug der Fotografie, dem Offsetdruck und später der digitalen Bildbearbeitung wurden fotorealistische Motive in Großformat erschwinglich.

In den 1960er- und 70er-Jahren schwappte die Welle der Fototapete durch ganz Europa. Palmeninseln, Bergseen, Wasserfälle oder Sonnenuntergänge landeten auf Wohnzimmerwänden – oft kombiniert mit orange-brauner 70er-Jahre-Einrichtung. Der Boom hatte viel mit Zeitgeist zu tun: Flucht aus dem Alltag, Fernweh, neue Wohnideen. Die Tapete wurde zur Projektionsfläche für Träume.
Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)
Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)

Stilwandel: Vom Kitschobjekt zum Designelement

Was lange als altmodisch galt, erlebt seit den 2000er-Jahren ein fulminantes Comeback. Der große Unterschied: Heute stehen Vielfalt, Qualität und Design im Vordergrund. Fototapeten sind nicht mehr nur „Bild auf Papier“, sondern durchdachte Gestaltungselemente.

Dank moderner Digitaldrucktechnik und hochwertiger Trägermaterialien wie Vlies lassen sich fast alle Motive in brillanter Qualität drucken – auch auf Maß. Sogar eigene Fotos oder Firmenlogos können als Tapete umgesetzt werden. Beliebte Designs sind heute z. B.:
  • Beton- oder Ziegeloptik für Industrial-Looks
  • Botanische Motive in satten Grüntönen
  • Schwarz-weiße Stadtansichten mit Retrocharme
  • Abstrakte Kunst für moderne Büros oder Praxisräume
Die Tapete ist längst nicht mehr nur Wandverkleidung – sie ist Teil der Rauminszenierung.

Die moderne Fototapete: Technik, Nachhaltigkeit und Nutzen

Früher oft nur aus dünnem Papier gefertigt, bestehen moderne Fototapeten heute meist aus stabilem Vlies. Dieses Material lässt sich leicht anbringen – meistens sogar ohne Einweichzeit – und auch rückstandslos wieder entfernen. Perfekt also für Mietwohnungen oder wechselnde Einrichtungsstile.

Hinzu kommt: Viele Anbieter setzen inzwischen auf umweltfreundliche Druckfarben, recycelbare Materialien und emissionsarme Produkte. Wer auf Labels wie „Blauer Engel“ oder „Greenguard“ achtet, holt sich also ein gesundes Wohngefühl an die Wand – ohne Lösemittel oder Ausdünstungen.

Psychologische Wirkung – Räume emotional aufladen

Eine Wandgestaltung mit Fototapete wirkt direkt auf unser Empfinden. Studien zeigen: Naturmotive können Stress reduzieren, geometrische Muster Struktur vermitteln und Stadtansichten für ein urbanes Lebensgefühl sorgen.

Beispiel: Eine Waldtapete im Schlafzimmer vermittelt Ruhe und Entspannung. In einem Coworking-Space kann eine Skyline hingegen für Dynamik und Produktivität stehen.

Auch Kinderzimmer profitieren: Ein Dschungelmotiv oder ein Weltall-Hintergrund regen die Fantasie an und machen das Zimmer zum Abenteuerort.
Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)
Die Geschichte der Fototapete: Von der Illusion zur Ikone der Wandgestaltung. Foto: Photowall (Nordic E Trade AB)

Fototapeten als gestalterisches Werkzeug – So setzen Sie sie ein

Damit eine Fototapete ihre volle Wirkung entfalten kann, braucht sie Raum zum Atmen. Ideal sind freistehende Wände ohne zu viele Möbel. Auch eine Akzentwand – etwa hinter dem Sofa oder Bett – ist perfekt geeignet.

Tipp: Stimmen Sie Farben und Materialien im Raum auf das Tapetenmotiv ab. Ein grünes Blättermeer wirkt noch harmonischer mit passenden Textilien oder Möbeln in Naturtönen.

Mutige setzen auch auf Decken-Tapeten – z. B. Sternenhimmel oder Wolkenformationen. So lässt sich der Blick bewusst lenken und eine überraschende Perspektive schaffen.

Fazit – Mehr als nur Dekoration

Die Geschichte der Fototapete ist ein Spiegel unserer Sehnsüchte, unseres ästhetischen Empfindens – und unseres technischen Fortschritts. Was einst als romantische Landschaft auf handgedruckten Tapeten begann, ist heute ein individuelles Designelement mit Stil, Wirkung und Qualität.

Ob extravagant oder dezent, nostalgisch oder futuristisch: Die Fototapete bietet kreative Freiheit für alle, die ihre Wände mehr sprechen lassen möchten als mit reiner Farbe oder Strukturputz. Wer einmal damit beginnt, wird schnell feststellen: Eine Wand sagt manchmal mehr als tausend Worte.

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Resümee von Andrea Schaffeld (Redaktion “hausbau.net“)

Fototapeten haben sich von illusionistischen Fresken der Antike zur modernen Raumkunst entwickelt. Seit den 1960er-Jahren prägen sie Wohntrends und wandelten sich vom kitschigen Trendobjekt zum hochwertigen Designelement. Heutige Fototapeten punkten mit digitaler Qualität, Vielfalt und nachhaltigen Materialien, bieten emotionale Raumgestaltung und spiegeln gesellschaftliche Sehnsüchte wider.

Autor / Quelle: Karsten Mueller / Kaan Simler