Trends des Immobilienmarkts

21.12.2016

Trends des Immobilienmarkts

Am letzten Montag hat die EZB an diverse europäische Länder eine Warnung herausgegeben. Denn der dort boomende Immobilienmarkt könnte bald zerplatzen. Grund für diesen Boom ist nämlich das aktuell sehr niedrige Zinsniveau – der europäische Leitzins liegt seit März gar auf einem Rekordtief von null Prozent.

Trends auf dem deutschen Immobilienmarkt. Foto: 13902 / pixabay.com
Trends auf dem deutschen Immobilienmarkt. Foto: 13902 / pixabay.com
Die Folge: In vielen Ländern war es extrem leicht, an Kredite für den Immobilienkauf zu kommen. Diese Möglichkeit haben die Anleger natürlich ausgenutzt. Steigen die Zinsen nun jedoch wieder, werden Viele Probleme damit bekommen, diese Kredite zurückzuzahlen. Der extrem aufgeblähte Markt wird in diesem Fall in sich zusammenstürzen.
 

Der deutsche Markt ist weitestgehend stabil

Für Deutschland wurde diese Warnung allerdings nicht ausgesprochen. Denn bei uns sind die Immobilienkäufe durch den Niedrigzins nicht so sprunghaft nach oben geschossen wie etwa in Österreich, Belgien oder Schweden. Und wo keine Blase ist, da kann auch keine platzen.
 
Dass die Deutschen bei diesem Wettbieten nicht mitgemacht haben liegt daran, dass sie generell eher zum Mieten tendieren. Der Anteil an Eigentumswohnungen ist im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich. Und so ging auch der Boom der letzten Jahre relativ spurlos an der Bundesrepublik vorbei.
 
Viele Länder bieten Immobilienkäufern Anreize, die es in Deutschland nicht gibt. So existieren beispielsweise in den USA Förderprogramme, die es auch weniger wohlhabenden Menschen ermöglichen sollen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Zinsen auf die entsprechenden Kredite können sogar von der Steuer abgesetzt werden, so dass die monatlichen Rückzahlungen in einem überschaubaren Rahmen bleiben.
  
Viele Länder bieten Immobilienkäufern Anreize. Foto: Unsplash / pixabay.com
Viele Länder bieten Immobilienkäufern Anreize. Foto: Unsplash / pixabay.com

Auch in der BRD wird viel Geld umgesetzt

Das heißt aber nicht, dass sich in Deutschland mit Immobilien kein Geld machen ließe – im Gegenteil: Maklerunternehmen wie die Berliner Agentur Black Label haben Hochkonjunktur. Der gesamte Jahresumsatz lag im Jahr 2015 alleine bei den Wohnimmobilien bei 23 Milliarden Euro, bei den gewerblichen sogar bei 79 Milliarden. Der Umstand, dass das im Vergleich zu den Vorjahren eine gewaltige Steigerung ist, ist jedoch nicht auf den allgemeinen Trend zurückzuführen, sondern darauf, dass es große Übernahmen gab. Alleine der Kauf der Gagfah durch die Deutsche Annington macht ein Drittel dieses Umsatzes aus.
 
Auch bei privaten Investoren, die eine Immobilie eher als Kapitalanlage als als Wohnmöglichkeit sehen, ist es immer noch sehr beliebt, Geld in Steine anzulegen. Denn die Immobilie genießt als Wertanlage einen ausgezeichneten Ruf, gilt sie doch als
  • wertbeständig
  • langlebig
  • krisensicher

Der Standort Deutschland ist sehr attraktiv

Steht sie auf deutschem Boden, wird sie auch für Anleger aus dem Ausland noch attraktiver. Denn die Bundesrepublik gilt als hervorragender Standort. Eine stabile Wirtschaft und eine ausgezeichnete Infrastruktur dienen als Indikatoren für Preissteigerungen der Immobilien.
 
Besonders in denen Regionen, denen in den nächsten Jahren ein enormes Wachstum prophezeit wird, lohnen sich Investitionen, so etwa in Leipzig. Die sächsische Stadt hat in den letzten Jahren einen unerwartet hohen Zuzug erfahren, und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht. Der Wert dortiger Immobilien wird also steigen, da die Infrastruktur in der näheren Zukunft aufgewertet werden wird, um der neuen Einwohnerzahl Rechnung zu tragen.
Autor / Quelle: w.c.