Speichertechnik

23.01.2009

Speichertechnik

Genau genommen sind Wasserspeicher selbst natürlich keine Wärmeerzeuger, wie sie in dieser Rubrik vorgestellt werden. Wie der Name schon sagt, dienen sie der Speicherung von (warmem) Wasser.

Das kann reines Brauchwarmwasser (also das Trink- und Duschwasser aus der Leitung), reines Heizungswarmwasser, oder bei so genannten Kombispeichern auch Beides sein. Speicher spielen im Verbund verschiedener Heizsysteme (konventionelle Heiztechnik, Solarthermie etc.) eine so wichtige Rolle, dass wir sie hier gesondert behandeln wollen. Warmwasserspeicher sind heute längst keine bloßen Aufbewahrungsgefäße für Warmwasser mehr, sondern sie haben ein mit immensem Aufwand konstruiertes Innenleben, das man ihnen von außen nicht ansieht.

Insbesondere für Brauchwarmwasserspeicher sind heute Schichtenspeicher verbreitet, die durch eine sorgfältige Temperaturschichtung (das heißeste Wasser ist immer ganz oben und kommt der Trinkwasserversorgung zu Gute, das kälteste Wasser ist immer ganz unten. Trennbleche und genau berechnete Einström- und Auslaufrohre verhindern eine Vermischung der Temperaturschichten). Innerhalb eines Schichtenspeichers kann zwischen oben und unten durchaus ein Temperaturgefälle von 50 Grad C° und mehr herrschen. Gegenüber konventionellen Rohrschlangenspeichern steht so ganz oben stets sehr schnell heißes Wasser zur Verfügung, der Rest bleibt kühl, bis auch er mit Wärme aufgeladen ist.
 
Vergleich der Aufheizzeiten - Grafik: Vaillant
Vergleich der Aufheizzeiten - Grafik: Vaillant


Wie auch schon unter Punkt „Solarthermie“ dargestellt, kommt man beim Einsatz einer Solaranlage um einen Warmwasserspeicher gar nicht herum, denn einerseits scheint die Sonne ja nicht ständig, sodass Warmwasser „für schlechte Zeiten“ eingelagert werden muss (man spricht hier auch von Pufferspeichern). Außerdem sind Solar-Wasserspeicher die Schnittstelle, in die auch weitere Wärmeerzeuger ihre Wärme einspeisen – beispielsweise ein Brennwertkessel, immer öfter aber auch zusätzlich ein zusätzlich ein Wasser führender Kachel- oder Kaminofen. Inzwischen gibt es mehrere Heizungshersteller, die für begrenzte Platzverhältnisse eine Kombination von Solarspeicher und Gas- oder Ölheizkesseln in einem Gehäuse anbieten.


 
Wärmespeicher EcoSolar - Foto: Brötje
Wärmespeicher EcoSolar - Foto: Brötje


In Einfamilienhäusern kann das Speichervolumen je nach Konzeption der Anlage zwischen zirka 300 l (bei reiner Brauchwassererwärmung) und sogar über 1.000 l (bei kombinierter Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung) betragen. Bis vor wenigen Jahren waren Kombi-Schichtenspeicher mit innen eingebautem Trinkwasserbehälter sehr verbreitet. Dann standen beispielsweise bei einem insgesamt 700 l großen Speicher 500 l für das Heizungswasser und 200 l für das Brauchwarmwasser zur Verfügung. Der Brauchwarmwasserbehälter befindet sich bei solchen Speichern stets ganz oben, um möglichst schnell auf Temperatur zu kommen.
 

Vorteile:

  • Speicher stellen auch bei sporadischen Wärmelieferanten (beispielsweise Solaranlagen) eine kontinuierliche Wärmelieferung sicher.

Nachteile:

  • Je größer ein Speicher, um so länger hält die Wärmemenge vor. Allerdings verlängern sich auch die Aufheizzeiten erheblich. Gewisse Wärmeverluste über die Speicherhülle sind auch bei guter Dämmung unvermeidlich.
      
  • In Speichern mit großem Brauchwasservolumen können sich lebensbedroliche Legionellen stark vermehren. Der Brauchwasserinhalt muss deshalb turnusmäßig hoch erhitzt werden.

Für wen?

  • Brauchwarmwasserspeicher gehören eigentlich zu jeder Heiztechnik, um größeren Warmwasserbedarf (z. B. Duschen / Baden) befriedigen zu können. Oft sind sie ins Kesselgehäuse integriert. Wer Solarthermie nutzt, braucht auf jeden Fall größere „Pufferspeicher“.

Welche Technik nehmen?

  • Bei Pufferspeichern für Solarthermie mit Heizungsunterstützung sollte man zur Vermeidung des Legionellenrisikos unbedingt moderne Speichertypen mit externem Warmwasser-Wärmetauscher oder Trinkwassererwärmung über ein inliegendes Edelstahl-Wellrohr wählen. Hier ist das Wasservolumen gering, sodass sich keine Legionellenkolonien bilden können.
Autor / Quelle: Martin Henze