Hausbau: Darum ist die Auswahl der Rohre so wichtig

30.07.2025

Hausbau: Die Auswahl der Rohre ist wichtig

Rohrleitungen bilden das unsichtbare Herz jedes Hauses. Ohne funktionierende Wasserleitungen und Abwassersysteme ist ein Gebäude schlichtweg nicht bewohnbar. Dennoch unterschätzen viele Bauherren die Bedeutung einer durchdachten Rohrplanung beim Hausbau.
 

Die Folgen können verheerend sein: hohe Nachbesserungskosten, gesundheitliche Risiken durch Schimmelbildung oder Wasserschäden entstehen. Jahrelange Probleme sind oft die Folge. Während andere Bauteile wie Fliesen oder Türen später noch ausgetauscht werden können, sind Rohrleitungen meist dauerhaft in Wänden und Böden verbaut. Eine mangelhafte Planung oder minderwertige Materialien rächen sich daher besonders nachhaltig. Die folgenden fünf Gründe verdeutlichen, warum eine sorgfältige Rohrplanung von Anfang an höchste Priorität verdient.

5 Gründe, warum Eigentümer das Thema Rohre beim Hausbau nicht unterschätzen sollten. Foto: Pixabay.com
5 Gründe, warum Eigentümer das Thema Rohre beim Hausbau nicht unterschätzen sollten. Foto: Pixabay.com

Grund Nr. 1: Hohe Kosten bei nachträglichen Reparaturen

Die Kosten für Rohrleitungen beim Neubau bewegen sich zwischen 40 und 70 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem 120 Quadratmeter großen Haus entstehen somit Gesamtkosten zwischen 4.800 und 8.400 Euro. Diese Investition erscheint zunächst hoch, ist aber minimal im Vergleich zu späteren Sanierungskosten. Dieser Betrag relativiert sich jedoch schnell bei nachträglichen Reparaturen. Solche Maßnahmen erfordern oft das Aufstemmen von Wänden und Böden, was schnell das Vielfache der ursprünglichen Baukosten verschlingt.

Wer früh mit Experten, wie der Blome Rohrreinigung aus Bergisch Gladbach zusammenarbeitet, profitiert meist davon, dass vorbeugende Maßnahmen deutlich günstiger sind als Notfallreparaturen. Zusätzlich entstehen bei Wasserschäden oft Folgekosten durch Trocknungsmaßnahmen, Schimmelbeseitigung und beschädigte Möbel, Böden oder Elektronik.

Grund Nr. 2: Die Materialwahl entscheidet über die Langlebigkeit

Die Auswahl des richtigen Rohrmaterials beeinflusst maßgeblich die Lebensdauer der gesamten Installation. Kupferrohre gelten als besonders langlebig und hygienisch, haben jedoch bei saurem Wasser mit pH-Werten unter 7,0 einen entscheidenden Nachteil.

Das Kupfer löst sich und kann gesundheitsschädliche Konzentrationen im Trinkwasser erreichen. Im Gegensatz dazu bieten Kunststoffrohre eine kostengünstige Alternative und sind chemisch beständiger. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Installation oder minderwertiger Qualität schneller altern. Moderne Verbundmaterialien (Kombination aus Kunststoff und Metall) vereinen die Vorteile beider Systeme.

Grund Nr. 3: Planungsfehler führen zu teuren Problemen

Wer den Wert seiner Immobilie möglichst langfristig unterstützen möchte, sollte auch in Bezug auf verschiedene Planungsaspekte keine Kompromisse eingehen. Neben der Materialwahl ist auch der häufigste und kostspieligste Planungsfehler beim Rohrleitungsbau zu wenig Zeit für die Planung. Architektenpläne werden oft unter Zeitdruck erstellt, ohne ausreichende fachtechnische Abstimmung zwischen allen Beteiligten.

Sanitärinstallateur, Elektriker und Heizungsbauer müssen koordiniert arbeiten. Ihre Leitungsführung muss abgestimmt werden, um Kollisionen zu vermeiden. Fehlt diese Abstimmung, entstehen während der Bauphase teure Planungsänderungen mit Mehrkosten von 20-40% der ursprünglich kalkulierten Rohrleitungskosten.

Rohre müssen umverlegt, Wände nachträglich geöffnet oder sogar bereits verlegte Leitungen wieder entfernt werden. Besonders problematisch wird es, wenn tragende Wände betroffen sind oder die Statik beeinträchtigt wird.

Grund Nr. 4: Die falschen Rohre können Gesundheitsrisiken mit sich bringen

Gesundheitliche Aspekte werden bei der Rohrmaterialwahl oft vernachlässigt, können aber schwerwiegende Folgen haben. Kupferrohre bei saurem Wasser stellen ein besonderes Risiko dar. Bei pH-Werten unter 7,0 löst sich das Kupfer kontinuierlich und reichert sich im Trinkwasser an.

Langfristig kann dies zu Leberschäden und Magen-Darm-Problemen führen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder, deren Organismus empfindlicher auf Schwermetalle reagiert. Auch minderwertige Kunststoffrohre können problematisch werden, wenn sie Weichmacher an das Wasser abgeben.

Moderne PE-X oder PP-Rohre erfüllen strenge Trinkwasserverordnungen und sind gesundheitlich unbedenklich. Eine professionelle Beratung unter Berücksichtigung der örtlichen Wasserqualität schützt die Gesundheit der Bewohner langfristig.

Grund Nr. 5: Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

Vielen Menschen, die möglicherweise früher in Rente gehen und eine Finanzstrategie entwickeln, bei der der Immobilienkauf eine wichtige Rolle spielt, nehmen sich vor, die Umwelt nicht mehr als nötig zu belasten. Nachhaltigkeit spielt auch bei der Auswahl von Rohren eine wichtige Rolle. Kupfer und Edelstahl sind nahezu vollständig recycelbar und behalten dabei ihre ursprünglichen Eigenschaften.

Am Ende der Nutzungsdauer können diese Materialien wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Kunststoffrohre sind dagegen problematischer im Recycling. Obwohl eine Wiederverwertung möglich ist, landen sie in der Praxis oft in der thermischen Verwertung (Verbrennung zur Energiegewinnung) oder sogar auf Deponien.
Die längere Lebensdauer von Metallrohren reduziert zudem die Häufigkeit von Austauschmaßnahmen und damit den Ressourcenverbrauch. Neben den Rohren selbst sollten auch moderne Dämmmaterialien für Rohrleitungen nach ökologischen Kriterien ausgewählt werden. Eine nachhaltige Materialwahl beim Hausbau trägt zum Umweltschutz bei und kann langfristig auch wirtschaftliche Vorteile durch geringere Wartungskosten bieten.
Autor / Quelle: t.tf.