Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Neubau

30.10.2024

Infrarotheizungen beim Hausbau

Infrarotheizungen sind eine alternative Heiztechnologie, die mit Strahlungswärme arbeitet. Anders als konventionelle Heizsysteme erwärmen sie nicht die Luft, sondern nutzen Infrarotstrahlen, um die Wände, Böden und Möbel im Raum direkt zu erwärmen. Besonders bei Neubauten, die oft besser gedämmt und energieeffizienter sind, kann diese Technologie Vorteile bieten. Doch wie jede Heizlösung bringt auch die Infrarotheizung spezifische Herausforderungen mit sich – dieser Artikel klärt auf, wann sich eine solche Heizlösung beim Neubau lohnt.

Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Neubau. Foto: Pixabay.com
Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Neubau. Foto: Pixabay.com

Funktionsweise der Infrarotheizung

Infrarotheizungen, wie die Infrarotheizung von Infrarot vitalheizung®, nutzen langwellige Infrarotstrahlung, die beim Auftreffen auf feste Oberflächen in Wärme umgewandelt wird. Dies bedeutet, dass die Wärme von Wänden, Böden und Möbeln gespeichert und nach und nach in den Raum abgegeben wird. So entsteht eine gleichmäßige und konstante Wärmeverteilung, die sich von der Konvektionswärme herkömmlicher Heizungen unterscheidet und für eine behagliche Stimmung sorgt.

Ein großer Vorteil dieser Strahlungswärme ist, dass sie keine Luftbewegungen erzeugt, was für Allergiker und empfindliche Personen eine ideale Lösung darstellt. Die Wärme wirkt direkt und wird deshalb oft als besonders angenehm empfunden, da sie der Sonnenstrahlung ähnelt. Diese sanfte, tiefenwirksame Wärme entfaltet ihre volle Wirkung besonders in gut gedämmten Neubauten, wo keine großen Wärmeverluste entstehen.

Vorteile von Infrarotheizungen beim Neubau

  1. Energieeffizienz und gezielte Wärmeabgabe
    Einer der größten Vorteile von Infrarotheizungen ist die gezielte Wärmeabgabe an die Raumoberflächen. Anders als bei herkömmlichen Heizungen bleibt die Wärme auch dann gespeichert, wenn gelüftet wird. In einem energieeffizienten Neubau kann die Infrarotheizung daher mit vergleichsweise wenig Energie den Raum konstant beheizen, da die Wärme in den Wänden und Böden gehalten wird. Besonders bei Neubauten, die gemäß moderner Energiestandards gut isoliert sind, kann das Strahlungskonzept der Infrarotheizung voll zur Geltung kommen und Energie sparen.
  2. Flexibilität in der Raumgestaltung
    Infrarotheizungen sind platzsparend und lassen sich dezent an Wänden oder sogar an der Decke anbringen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Raumgestaltung. Die Flächen bleiben frei für Möbel oder Dekoration, ohne dass der Heizkörper im Weg ist. Diese Flexibilität macht die Infrarotheizung insbesondere für moderne Raumkonzepte interessant und kann bei der Innenarchitektur von Neubauten ideal integriert werden. Zudem sind die Paneele unauffällig und lassen sich bei Bedarf sogar in Form von Spiegeln oder Bildern gestalten, was ihnen einen dekorativen Mehrwert verleiht.
  3. Wartungsfreiheit und Langlebigkeit
    Ein weiterer Pluspunkt der Infrarotheizung ist ihre Wartungsfreiheit. Im Gegensatz zu wasserführenden Heizsystemen oder Öfen gibt es keine beweglichen Teile, die gewartet werden müssen. Die Heizpaneele sind langlebig und verursachen im Betrieb kaum Kosten für Wartung oder Reparaturen. Diese Eigenschaft ist besonders für Neubauten attraktiv, da langfristig geringere Betriebskosten anfallen. Die Investition in eine Infrarotheizung kann sich daher durch ihre Wartungsfreiheit und die damit verbundenen geringen Betriebskosten auszahlen.
  4. Gesundes Raumklima
    Infrarotheizungen erzeugen Strahlungswärme, die die Luft nicht austrocknet und keine Staubverwirbelungen verursacht. Dies ist ideal für Allergiker und sorgt für ein gesundes und angenehmes Raumklima. Bei Neubauten, in denen häufig luftdichte Fenster und Türen verbaut werden, bleibt die Luftfeuchtigkeit stabil und die Heizung trägt zur Schaffung eines behaglichen Raumklimas bei. 
Die Infrarotheizung bietet im Neubau einige Vorteile wie Energieeffizienz und Wartungsfreiheit, hat aber auch Nachteile. Wann sie eine passende Alternative ist. Foto: Pixabay.com
Die Infrarotheizung bietet im Neubau einige Vorteile wie Energieeffizienz und Wartungsfreiheit, hat aber auch Nachteile. Wann sie eine passende Alternative ist. Foto: Pixabay.com

Nachteile und Einschränkungen

Infrarotheizungen sind eine attraktive Heizlösung, insbesondere für Neubauten. Trotzdem gibt es einige Aspekte, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Der Stromverbrauch ist ein zentraler Punkt: Da Infrarotheizungen elektrischen Strom benötigen, hängt ihre Wirtschaftlichkeit von den regionalen Strompreisen ab. In gut isolierten Neubauten, wo die Heizlast niedrig ist, bleibt der Energiebedarf oft gering. Bei größeren Häusern oder in Regionen mit hohen Strompreisen können die Betriebskosten jedoch variieren. Diese Kostenaspekte sind im Voraus gut zu planen, besonders wenn Infrarotheizungen als Vollheizung eingesetzt werden sollen.

Ein weiterer Punkt ist die gezielte Ausrichtung der Paneele. Die Strahlungswärme entfaltet ihre Wirkung vor allem dort, wo die Flächen direkt angestrahlt werden. Daher kann die Positionierung der Heizpaneele entscheidend sein, um die Heizleistung optimal auszunutzen. Räume mit vielen offenen Flächen oder schlecht isolierte Räume profitieren weniger von der Strahlungswärme, während gut gedämmte Räume, wie sie bei Neubauten üblich sind, die Wärme ideal speichern. Infrarotheizungen bieten die beste Leistung, wenn sie in Sichtlinie der zu erwärmenden Oberflächen installiert werden und eine gute Dämmung vorliegt.

Schließlich speichern Infrarotheizungen keine Wärme in Form von Masse, sondern erzeugen sie nur während des Betriebs. Bei einem Ausschalten sinkt die Wärmeabgabe schnell, was vor allem in besonders kalten Wintern oder in schlecht isolierten Räumen eine Herausforderung darstellen könnte. Hier kann die Kombination mit anderen Heizlösungen sinnvoll sein, um eine durchgehende Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Einsatzgebiete und mögliche Kombinationen

Wann lohnt sich die Installation einer Infrarotheizung? Die folgende Liste gibt einen Überblick über sinnvolle Einsatzgebiete und Installationsmöglichkeiten.
  • Hauptheizung in kleinen, gut isolierten Häusern: In kleineren Neubauten mit exzellenter Dämmung können Infrarotheizungen als einzige Wärmequelle ausreichen. Da die Wärme effizient von den Oberflächen gespeichert wird, bleibt der Energieverbrauch relativ gering.
  • Zusatzheizung für bestimmte Räume: Infrarotheizungen eignen sich ideal als zusätzliche Wärmequelle, um punktuell bestimmte Bereiche oder Räume gezielt zu erwärmen, z. B. Badezimmer, Schlafzimmer oder Hobbyräume, die nur zeitweise geheizt werden müssen.
  • Heizlösung in Passivhäusern: In Passivhäusern mit sehr niedrigen Heizlasten können Infrarotheizungen eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Wahl sein. Die Heizlast ist hier so gering, dass die Infrarotheizung effizient arbeitet und den niedrigen Wärmebedarf decken kann, ohne zusätzliche Systeme zu benötigen.
  • Kombination mit Photovoltaikanlagen: Eine Kombination mit Photovoltaik ist besonders lohnend. Durch die Nutzung selbst erzeugten Stroms wird die Infrarotheizung nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlicher. Diese autarke Lösung ist vor allem in Neubauten interessant, in denen die Installationskosten für beide Systeme gemeinsam geringer sein können.
  • Temporäre Beheizung in Ferienhäusern oder Wintergärten: Für Ferienhäuser oder Räume, die nur gelegentlich genutzt werden, bieten Infrarotheizungen eine flexible Lösung, um den Raum bei Bedarf schnell zu erwärmen, ohne ein dauerhaftes Heizsystem installieren zu müssen.

Fazit: Infrarotheizung als Alternative beim Neubau

Die Infrarotheizung bietet beim Hausbau und Neubau einige Vorteile, insbesondere in gut gedämmten Gebäuden. Durch ihre Effizienz, die geringe Wartung und die flexible Einsatzweise eignet sie sich besonders für Neubauten, die mit moderner Dämmung und energieeffizienten Standards geplant sind. Der Stromverbrauch und die Abhängigkeit von den Strompreisen bleiben jedoch Faktoren, die berücksichtigt werden sollten. In Regionen mit hohen Stromkosten oder in schlecht isolierten Gebäuden könnte eine Infrarotheizung an ihre Grenzen stoßen. Als Zusatz- oder Übergangsheizung, oder in Verbindung mit erneuerbaren Energien, kann sie jedoch eine sinnvolle und nachhaltige Ergänzung sein.
 
Autor / Quelle: a.y.

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