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15.12.2025
Kaminofen nachträglich einbauen
Wenn die kalte Jahreszeit beginnt und die Heizkosten steigen, wünschen sich viele Hausbesitzer eine zusätzliche Wärmequelle mit Charakter. Ein Kaminofen bringt nicht nur behagliche Wärme ins Haus, sondern schafft auch eine besondere Atmosphäre. Doch was tun, wenn beim Neubau kein Schornstein eingeplant wurde oder im Bestandsgebäude keiner vorhanden ist? Die gute Nachricht: Der nachträgliche Einbau eines Kaminofens mit passendem Abgassystem ist durchaus möglich und längst nicht so kompliziert, wie viele befürchten.

Moderne Abgassysteme machen es möglich
Während früher ein gemauerter Schornstein die einzige Option war, stehen heute flexible Lösungen zur Verfügung. Besonders Edelstahl Schornstein Systeme haben sich beim nachträglichen Einbau bewährt. Diese modernen Abgasanlagen lassen sich sowohl innen als auch außen an der Fassade montieren und bieten dabei alle Vorteile zeitgemäßer Technik. Anders als gemauerte Varianten benötigen sie keinen aufwendigen Schacht und können modular an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.Die Entscheidung zwischen Innen- und Außenmontage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Außenmontage hat den Vorteil, dass keine Durchbrüche durch mehrere Geschosse erforderlich sind und der Platzbedarf im Inneren minimal bleibt. Zudem entstehen keine Staubbelastungen durch Kernbohrungen in Decken. Bei der Innenmontage bleibt hingegen die Fassadenoptik unangetastet und die Wärme des Schornsteins trägt zur Beheizung des Hauses bei.
Ein wichtiger Aspekt ist das Kaminrohr, das den Kaminofen mit dem Schornstein verbindet. Diese Verbindung sollte möglichst kurz und direkt sein, da jeder Bogen und jeder Meter horizontaler Führung den Schornsteinzug verringert. Moderne Kaminrohre aus Edelstahl sind nicht nur langlebig und korrosionsbeständig, sondern auch einfach zu montieren. Sie werden ineinander gesteckt und mit Schellen gesichert.
Planung ist das A und O
Bevor Sie mit dem Projekt beginnen, sollten Sie den zuständigen Bezirksschornsteinfeger kontaktieren. Dieser Schritt ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch äußerst hilfreich für die Planung. Der Schornsteinfeger kennt die örtlichen Gegebenheiten, weiß welche Auflagen gelten und kann bereits im Vorfeld beurteilen, ob Ihre Pläne realisierbar sind.Bei der Planung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst muss der Aufstellort für den Kaminofen bestimmt werden. Dieser sollte idealerweise dort liegen, wo die Wärme optimal genutzt werden kann und gleichzeitig die kürzeste Verbindung zum Schornstein möglich ist. Dabei sind Mindestabstände zu brennbaren Materialien einzuhalten. Wände müssen je nach Material mit Hitzeschutzplatten versehen werden, und der Bodenbelag benötigt unter Umständen eine Funkenschutzplatte.
Die Tragfähigkeit des Untergrunds darf nicht unterschätzt werden. Ein Kaminofen samt Schornstein kann mehrere hundert Kilogramm wiegen. Bei Holzbalkendecken oder älteren Gebäuden sollte vorab ein Statiker die Tragfähigkeit prüfen. In den meisten Fällen ist dies jedoch unproblematisch, insbesondere wenn die Last auf tragende Wände verteilt wird.
Der richtige Schornstein für jeden Fall
Bei der Wahl des Schornsteinsystems kommt es auf die baulichen Gegebenheiten an. Ein Außenkamin bietet sich besonders dann an, wenn im Hausinneren keine geeignete Führung möglich ist oder bauliche Hindernisse im Weg stehen. Diese Systeme werden außen an der Fassade montiert und durch die Außenwand ins Hausinnere geführt.Doppelwandige Edelstahlschornsteine sind für die Außenmontage die richtige Wahl. Sie bestehen aus zwei Edelstahlrohren, zwischen denen eine Isolierschicht aus Mineralwolle liegt. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass die Abgase auch bei Außenmontage warm genug bleiben und der erforderliche Zug entsteht. Zudem verhindert die Isolierung, dass Kondenswasser im Schornstein entsteht, was zu Korrosion und Versottung führen könnte.
Für die Innenmontage eignen sich hingegen auch einwandige Systeme, da hier die Raumwärme ausreicht, um die Abgase warm zu halten. Bei der Sanierung eines vorhandenen gemauerten Schornsteins werden ebenfalls einwandige Edelstahlrohre verwendet, die in den bestehenden Schacht eingeführt werden.
Die Höhe des Schornsteins ist durch die Bundesimmissionsschutzverordnung geregelt. Seit 2022 gelten verschärfte Vorgaben, die sicherstellen sollen, dass Abgase in ausreichender Höhe austreten und nicht in Wohnbereichen zu Belästigungen führen. Als Faustregel gilt: Der Schornstein sollte mindestens 40 Zentimeter über den First hinausragen. Bei firstfernen Standorten gelten komplexere Berechnungen, die von der Entfernung zum First und der Heizleistung abhängen.
Schritt für Schritt zur fertigen Installation
Die eigentliche Montage beginnt mit der Vorbereitung des Aufstellorts. Der Untergrund muss eben und tragfähig sein. Die Funkenschutzplatte wird so positioniert, dass sie die vorgeschriebenen Abstände zum Ofen einhält. Diese Platte schützt nicht nur vor Funkenflug, sondern verteilt auch das Gewicht gleichmäßig auf den Untergrund.Bei der Außenmontage erfolgt zunächst der Wanddurchbruch. Dieser muss so dimensioniert sein, dass die Wanddurchführung mit ausreichendem Sicherheitsabstand zur Wand eingebaut werden kann. Die Öffnung wird mit nicht brennbarem Material ausgekleidet. An der Außenwand werden dann die Wandhalterungen befestigt, die dem Schornstein Stabilität verleihen.
Der Aufbau des Schornsteins erfolgt bei Außenkaminen von unten nach oben. Die einzelnen Elemente werden ineinander gesteckt und mit Schellen gesichert. Dabei ist auf eine exakt senkrechte Ausrichtung zu achten. Eine Wasserwaage ist hier unverzichtbar. Die Wandhalterungen müssen so angebracht werden, dass sie die Last gleichmäßig verteilen und dem Schornstein auch bei Wind Stabilität bieten.
Das Kaminrohr wird vom Ofen zum Schornstein geführt. Dabei sollte die Verbindung möglichst direkt sein. Jeder Bogen verringert den Zug und kann die Effizienz beeinträchtigen. Die Rohre müssen so montiert werden, dass eventuell austretendes Kondenswasser in Richtung Ofen abfließen kann. Dies wird durch eine leichte Neigung erreicht.
Der Kaminofen wird aufgestellt und an das Rauchrohr angeschlossen. Moderne Öfen verfügen über verstellbare Füße, mit denen sich die Höhe exakt einstellen lässt. Der Anschluss muss dicht sein, damit keine Abgase in den Wohnraum gelangen können. Spezielle Dichtungen sorgen für eine sichere Verbindung.
Unterstützung macht den Unterschied
Auch wenn die Installation eines Kaminofens durchaus von handwerklich geschickten Hausbesitzern bewältigt werden kann, ist fachkundige Unterstützung wertvoll. Viele Fachhändler bieten umfassende Beratung an und helfen bei Fragen zur richtigen Dimensionierung und Montage. Websites wie edelstahlschornstein-123 stellen nicht nur hochwertiges Material bereit, sondern unterstützen ihre Kunden auch mit praktischen Tipps und telefonischer Hilfe bei der Installation.Besonders bei der Berechnung der richtigen Schornsteinhöhe und der Auswahl des passenden Durchmessers kann diese Unterstützung entscheidend sein. Auch die Frage, welche zusätzlichen Bauteile wie Revisionsöffnungen, Kondensatableitungen oder Regenabdeckungen benötigt werden, lässt sich so klären. Ein Anruf beim Fachhandel kann viele Fehler vermeiden helfen und spart am Ende Zeit und Geld.
Die Abnahme: Letzter Schritt vor dem ersten Feuer
Nach Abschluss der Installation muss die Anlage vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Dieser Termin sollte frühzeitig vereinbart werden, damit Sie nicht unnötig lange auf die Inbetriebnahme warten müssen. Der Schornsteinfeger prüft alle sicherheitsrelevanten Aspekte.Kontrolliert werden die Abstände zu brennbaren Bauteilen, die Dichtigkeit der Verbindungen, die korrekte Montage des Schornsteins und der Zug im Schornstein. Sollten Mängel festgestellt werden, müssen diese vor der Freigabe behoben werden. In der Regel verlaufen diese Abnahmen jedoch problemlos, wenn die Installation fachgerecht ausgeführt wurde.
Erst nach erfolgreicher Abnahme darf der Ofen in Betrieb genommen werden. Der Betrieb ohne Abnahme ist nicht nur verboten, sondern birgt auch erhebliche Risiken. Im Schadensfall könnte die Versicherung die Leistung verweigern.
Das erste Feuer: Behutsam starten
Bei der ersten Inbetriebnahme sollten Sie behutsam vorgehen. Viele Hersteller empfehlen, die ersten Feuerungen mit geringer Brennstoffmenge zu betreiben. Dies gibt den Materialien Zeit, sich langsam an die Hitze zu gewöhnen. Dabei können Gerüche entstehen, da Schutzlacke und Beschichtungen ausgehärtet werden. Sorgen Sie in dieser Phase für gute Belüftung.Die richtige Bedienung des Ofens ist entscheidend für einen effizienten und emissionsarmen Betrieb. Verwenden Sie ausschließlich trockenes Holz mit einem Restfeuchtegehalt von maximal 20 Prozent. Zu feuchtes Holz führt zu unvollständiger Verbrennung, erhöhten Emissionen und Ablagerungen im Schornstein. Ein Feuchtigkeitsmesser ist eine sinnvolle Anschaffung, um die Holzqualität zu überprüfen.
Wartung für langfristige Freude
Ein Kaminofen erfordert regelmäßige Wartung. Der Schornstein muss mindestens einmal jährlich durch den Schornsteinfeger gereinigt werden. Bei intensiver Nutzung, insbesondere in den Wintermonaten, können auch mehrere Reinigungen pro Jahr erforderlich sein. Die Kosten hierfür sind überschaubar und durch die Kehr- und Überprüfungsordnung geregelt.Auch der Ofen selbst benötigt Pflege. Asche sollte regelmäßig entfernt werden, bevor sie sich zu stark ansammelt. Die Scheibe lässt sich mit speziellen Reinigern von Rußablagerungen befreien. Ein alter Trick: Feuchte Zeitung in kalte Asche tauchen und damit die Scheibe reinigen. Dichtungen an Türen und Aschekasten sollten regelmäßig auf Beschädigungen kontrolliert werden. Poröse oder beschädigte Dichtungen müssen ausgetauscht werden, um die Dichtigkeit zu gewährleisten.
Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit
Die Investition in einen Kaminofen rechnet sich über die Jahre. Holz als Brennstoff ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstig und regional verfügbar. Bei richtiger Verbrennung ist Holz zudem CO2-neutral, da nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.Moderne Kaminöfen arbeiten mit Wirkungsgraden von über 80 Prozent und können einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Heizkosten leisten. Besonders in der Übergangszeit, wenn die Zentralheizung noch nicht läuft, aber einzelne Räume bereits beheizt werden sollen, spielt ein Kaminofen seine Stärken aus. Auch bei Stromausfällen bietet er eine unabhängige Wärmequelle, die gerade in ländlichen Gebieten ein wichtiger Sicherheitsfaktor sein kann.
Darüber hinaus steigert ein Kaminofen den Wert der Immobilie. Potenzielle Käufer schätzen diese zusätzliche Wärmequelle und die damit verbundene Unabhängigkeit. Die Investitionskosten von einigen tausend Euro für Ofen und Schornstein sind daher gut angelegt.
Mit gutem Gefühl durchs Projekt
Der nachträgliche Einbau eines Kaminofens ist ein überschaubares Projekt, das mit guter Planung und der richtigen Unterstützung auch von ambitionierten Heimwerkern bewältigt werden kann. Die Ersparnis gegenüber einer kompletten Fachinstallation liegt bei mehreren tausend Euro, die anderweitig investiert werden können.Entscheidend für den Erfolg sind eine gründliche Planung im Vorfeld, die frühzeitige Einbindung des Schornsteinfegers und bei Bedarf die Inanspruchnahme fachkundiger Beratung. Die Materialkosten sind überschaubar, und moderne Schornsteinsysteme aus Edelstahl sind so konzipiert, dass sie auch von Laien sicher montiert werden können.
Wer sich die Installation zutraut, wird nicht nur finanziell profitieren, sondern auch mit Stolz auf sein Werk blicken können. Wenn an kalten Winterabenden die Flammen im eigenen Kaminofen lodern und behagliche Wärme verbreiten, macht sich das Gefühl breit, etwas Bleibendes geschaffen zu haben. Eine Investition, die sich in vielerlei Hinsicht auszahlt.
Autor / Quelle: c.b.p.

