Ofen oder Kamin als Heizung?

06.03.2019

Ofen oder Kamin als Heizung?

Die Begriffe Nachhaltigkeit, Energiewende und Umweltschutz werden im Bereich Häuserbau sowie bei der Planung von Gebäuden immer wichtiger. Mit einer guten Dämmung und effizienten Heizanlage kann dafür gesorgt werden, dass weniger Ressourcen verbraucht werden, was unserer Umwelt zugutekommt. 

Ofen oder Kamin als Heizung – energetisch möglich und sinnvoll? Foto: pixabay.com
Ofen oder Kamin als Heizung – energetisch möglich und sinnvoll? Foto: pixabay.com
Eine häufige Frage, die sich viele Menschen stellen, ist, ob man ein Haus auch mit einem Ofen oder Kamin beheizen kann – und ob sich das wirtschaftlich lohnt.
 

Zunächst: Unterscheidung zwischen Ofen und Kamin
 

Gibt es zwischen einem Ofen und einem Kamin einen Unterschied? Denn die Nomenklatur ist nicht eindeutig. In der Regel ist ein Kamin ein Bauwerk, welches zum Gebäude gehört. Der Ofen hingegen steht meist frei im Raum. Bei Kaminen wird zwischen offenen und geschlossenen Bauarten differenziert, Öfen werden überwiegend mit geschlossenem Feuerraum betrieben.
 
Die Grenzen überschneiden sich in vielen Fällen, da es beispielsweise Heizkamine mit offener Feuerstelle gibt und Kachelöfen, die in Mauern eingelassen sind. Grundsätzlich steht bei einem Ofen die Wärmegewinnung im Vordergrund, bei einem Kamin ist der Blick aufs Feuer bedeutender.
 
Eine klare Unterscheidung zwischen Kamin und Ofen ist daher nicht immer gegeben. Bereits in den 70er-Jahren hat sich der Begriff des Kaminofens geprägt, der diese beiden Vorteile kombiniert. Neben Holzscheiten und Kohle werden in dieser Bauform meist Pellets – kleine Presslinge aus Holzspänen und Sägemehl – verfeuert. Ein solcher Heizkamin mit Pellets verfügt dabei über einen hohen Wirkungsgrad bei der Wärmeausbeute und bietet dem Betrachter ein schönes Feuerspiel.
 

Zwei Ansätze für die Beheizung des Hauses mit einem Kaminofen
 

Wer sein Haus mit einem Kaminofen aufwärmen will, hat dabei verschiedene Möglichkeiten. Grundlegend kann man diese auf zwei Heizprinzipien reduzieren:
  1. Ergänzung zur Hausheizung mit einem Kaminofen
    Neben der üblichen Strom-, Gas- oder Ölheizung wird ein Kaminofen als ergänzendes Heizelement für Räume genutzt. Je nach dem Wirkungsgrad des Kamins, dem Aufstellplatz und den sonstigen energetischen Bedingungen des Hauses kann ein kleinerer oder größerer Teil der gesamten Heizleistung von dem Kamin oder Ofen übernommen werden.
     
  2. Komplettheizung mit einem Kaminofen
    Der Kaminofen wird täglich genutzt und dient als eigenständige Heizung für das Haus. Auf diese Weise kann der Kamin oder Ofen die gesamte Wohnfläche auf angenehmen Temperaturen halten und den Öl-, Gas- und Stromverbrauch minimieren. Nur bei extremer Kälte wird die Hausheizung hinzugeschaltet. Während der Übergangsphasen der Heizperioden reicht die Leistung eines Kaminofens meist auch für die Warmwasseraufbereitung aus. Meist muss bei diesem Ansatz der Kamin bereits beim Hausbau bedacht und in die Heizkonstellation miteinbezogen werden.
 
Ofen oder Kamin als Heizung – energetisch möglich und sinnvoll? Foto: pixabay.com
Ofen oder Kamin als Heizung – energetisch möglich und sinnvoll? Foto: pixabay.com
Bereits kleinere Öfen mit einem Nutzleistungsbereich zwischen zwei und sechs Kilowatt können genutzt werden, um Räumlichkeiten einer Größe zwischen 20 und 80 Quadratmetern zu beheizen. Für mehrere Räume oder das gesamte Haus werden mehrere Öfen oder ein leistungsstärkeres Modell benötigt. Wichtig sind dabei einige Grundvorrausetzungen, um umweltfreundlich und energetisch sinnvoll zu handeln. Schließlich soll der Bedarf an Pellets oder Brennmaterial nicht die Kosten von Gas, Öl oder Strom übersteigen.
 
Hinweis:Wenn ein Kamin oder Ofen für Heizzwecke genutzt werden soll, so muss dieser raumluftunabhängig sein. Ein solcher Kaminofen bezieht die Verbrennungsluft extern über einen Zulauf und benötigt keine Raumluft aus dem Innenraum. Ansonsten kann ein offener Betrieb gefährlich werden, da der Luft Sauerstoff entzogen wird.
 

Moderne Technologien und Verfahren machen die effiziente Kaminheizung möglich
 

In der Vergangenheit war es bereits möglich, mit einem Kamin oder Ofen für ausreichend Wärme zu sorgen – mit modernen Technologien, Verfahren und Werkstoffen gilt das heute mehr als damals. Konzepte wie das Passivhaus minimieren den natürlichen Wärmeverlust und benötigten Energieaufwand. Mit immer besseren Dämmsystemen und größeren Wärmespeichern im Ofensystem kann ein Kaminofen als wahre Alternative für die herkömmliche Heizung dienen.
 
Ein Beispiel sind hier wasserführende Kamine, die die Wärme an einem Wärmetauscher an einen Wasserspeicher abgeben. Das ist besonders effizient, da die erzeugte Wärme eingespeist wird und im gesamten Haus zur Verfügung gestellt werden kann – ein Überheizen eines einzelnen Raumes wird so vermieden.
 
Hinzu kommen smarte Technologien, die die Steuerung des Kaminofens optimieren. Mit Sensoren, WLAN-Funksteuerung und Zeitschaltung wird geregelt, in welchen Intervallen der Kamin anspringen soll. Somit wird nicht nur der richtige Zeitpunkt für den Wärmebedarf ermittelt, sondern auch die Bedienung über Fernbedienung und Co. erleichtert.
 
Die Frage lässt sich also beantworten: Ein Kamin oder Ofen kann sowohl als Ergänzung zur Beheizung als auch als Komplettheizung eines Hauses genutzt werden. Bessere Dämmungen, effizientere Verbrennungsvorgänge und smarte Steuerungen können dies energetisch und sogar wirtschaftlich sinnvoll machen.
Autor / Quelle: j.l.

ähnliche Artikel


Musterhäuser ein Service von fertighaus.com

Generation 15

Preis
a.A.
Fläche
246,55 m²
Haas MH Fellbach 163

Preis ab
305.000 €
Fläche
177,04 m²
ProLife 90/20

Preis ab
304.641 €
Fläche
90,22 m²
Doppelhaus Behringen 116

Preis ab
243.210 €
Fläche
113,59 m²
Ausstellungshaus ...

Preis ab
520.000 €
Fläche
164,00 m²
Starnberg

Preis
a.A.
Fläche
208,00 m²