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11.10.2024
Industrial Style
Der Industrie-Schick hält sich bereits seit einigen Jahren als einer der angesagtesten Einrichtungsstile. Dafür gibt es gute Gründe, denn der Industrial Style ist ausgesprochen variabel und anpassungsfähig. Er fügt sich hervorragend in modernen Neubauten ein und kombiniert Zweckmäßigkeit mit raffinierten Designs.
Schlüsselelemente des Industrial Styles
Der Industrial Style ist von Industriegebäuden und Fabriken inspiriert und feiert die Schönheit des Funktionalen. Ziegelsteine, Beton, Metall: die verwendeten Materialien sind roh und unbearbeitet. Hier wird hervorgehoben, was sonst gern hinter Putz und Farbe versteckt bleibt:- Unbearbeitete Materialien: Böden aus Beton, unverputzte Ziegelwände, sichtbare Rohrleitungen – Elemente der rohen Architektur eines Gebäudes werden beim Industrial Style nicht versteckt, sondern als Designkomponenten genutzt.
- Offene Räume: Das Industriedesign ist von offenen Grundrissen geprägt. Offene Wohn-Essbereiche, wie sie in vielen modernen Neubauten zu finden sind, eignen sich daher perfekt für die Integration des Industrie-Schicks.
- Metallelemente: Möbel und Dekorationen dieses Stils zeichnen sich durch die Verwendung von Metallen wie Edelstahl, Eisen und Kupfer aus.
- Vintage-Funde und wiederverwertete Materialien: Originelle Vintage-Stücke im Industriestil, Flohmarktfunde wie Maschinenteile und alte Metallschilder sowie Möbel aus aufbereitetem Altholz sorgen für die individuelle Note.
Eine neutrale Basis schaffen
Neutrale Farben sind typisch für den Industrial Style - Wände, Böden sowie Stoffe werden meist in Grau, Braun, Schwarz und Weiß gehalten. Auf diese Weise kommen Texturen, Oberflächen und Industriematerialien perfekt zur Geltung. Fußböden und Decken setzen auf Rohmaterial wie Beton, Sichtziegel und Holzbohlen. Wer keine gemauerten Wände hat, bei denen es möglich ist, Originalziegel freizulegen, nutzt Ziegelfliesen oder Verblender.Gemütliche Akzente setzen
Das größte Risiko des Industrial Style ist fehlende Gemütlichkeit. Durch Textilien wie Teppiche, Kissen und Vorhänge lässt sich eine warme Atmosphäre kreieren, die einen angenehmen Kontrast zum kühlen Industriestil bildet. Natürliche Materialien wie Baumwolle, Leinen oder auch Fellimitate bringen noch mehr Wohnlichkeit ins Spiel.Mit dem Licht spielen
Auch das Licht wird zu einer Quelle der Wärme. Lampenschirme und Lichtquellen aus Materialien wie Beton und Metall runden den Style ab. Freiliegende Glühbirnen an Textilkabeln sind das Kennzeichen für Liebhaber des Industrial Stiles. In kaltweiß oder bläulich, erwecken sie schnell das gewünschte Fabrikhallen-Flair, ohne dabei ungemütlich oder kalt zu wirken.Minimalistisch denken
Wenn es darum geht, Highlights und Akzente zu setzen, ist beim Industrial Style weniger mehr. Anstatt Räume mit zahllosen Fundstücken zu überfrachten, werden einige wenige und dafür besondere Stücke in Szene gesetzt. Großblättrige Grünpflanzen bringen Farbe ins Spiel und dienen als Blickfang. Einzigartige Accessoires wie altmodische Uhren entfalten ihren Charme besser, wenn sie nicht gehäuft vorkommen.Alt trifft Neu
Die Suche nach Vintage-Stücken wie alten Aktenschränken aus Metall, Metallspinden oder ein klassisches Chesterfield-Ledersofa lohnt sich. Zu viele alte Möbel und Dekorationsgegenstände in einem Raum wirken jedoch eher überholt als originell. Wer die alten Stücke mit modernen Möbeln kombiniert, verleiht ihnen neue Frische und erzeugt ein ästhetisches Spannungsfeld.Industrial Style – Beispiel Wohn-Essbereich
Der Industrie-Schick lässt sich in jedem Raum vom Schlafzimmer übers Wohnzimmer bis zum Bad umsetzen. Besonders präsent ist er jedoch meist im Wohn-Essbereich. Hier zeigt er seinen großen Nutzen, wenn es darum geht, Pragmatismus mit Stil, brauchbare Gerätschaften mit Design und Wohlfühlzonen mit der Strenge alter Fabrikgebäude zusammenzubringen.Alles offen halten
Wohnungen im Industrial Style profitieren von einem offenen Wohn-Essbereich, denn dieser verleiht ihnen eine loftartige Atmosphäre. Hohe Decken und nackte Wände sind die perfekte Basis. Böden aus Beton, Holz oder Fliesen wirken dezent und gleichzeitig besonders, sind pflegeleicht und weniger anfällig für Verschmutzung oder Alltags-Beschädigungen.Im Essbereich bilden Tisch und Stühle klassischerweise das Zentrum. Ein einladender, großer Tisch sowie passende Esszimmerstühle, die die Schlüsselelemente des Industrial Styles aufgreifen, bestehend aus Metall, Holz oder Altholz. Auch Stühle mit Bezügen aus dunklem, rauem Leder oder Kunstleder passen hervorragend. Tische mit Altholzplatten oder einer Glasplatte runden das Bild ab. An Tisch und Stühlen zeigt sich ganz eindeutig, wie robust und langlebig Möbel im Industriestil sind. Für die passende Beleuchtung sorgen Pendelleuchten mit Lampenschirmen aus Metallkäfigen oder freiliegende Glühbirnen, die mit Textilkabel um einen Holzbalken gewunden sind.
Im Wohnbereich dürfen schon mehr Textilien zum Einsatz kommen, um für Behaglichkeit zu sorgen. Eine Vitrine aus Glas und Metall, der Couchtisch aus dem zum Esstisch passenden Holz und ein großes Ledersofa bilden den Mittelpunkt. Eine Arbeitsleuchte sorgt in der Leseecke für Licht und ein Gemälde setzt farbige Akzente.
Ist auch die Küche in den offenen Wohn-Essbereich integriert, sind der Kühlschrank im 50er-Jahre-Design, hochmoderne Küchengeräte im Retro-Style sowie offen hängende Töpfe und Pfannen eine gute Idee.
Praktisch und behaglich
Der Industrial Style bietet eine perfekte Mischung aus Funktionalität und Ästhetik, die sich praktisch und stilvoll zeigt. Durch die Kombination von rohen Materialien, neutralen Farben und Vintage-Elementen schafft er eine unverwechselbare Atmosphäre, die sich hervorragend für moderne Wohnräume eignet. Offene Grundrisse und der Einsatz von Metallelementen und recycelten Möbelstücken verstärken den rauen Charme dieses Einrichtungsstils. Gleichzeitig sorgen warme Textilien und gezielt gesetzte Lichtquellen dafür, dass der Industrial Look trotz seiner minimalistischen und oft kühlen Optik gemütlich und einladend wirkt.Autor / Quelle: e.q.