Wie viel Kredit für ein Haus kann man realistisch tragen?

05.04.2021

Wie viel Kredit für ein Haus kann man realistisch tragen?

Viele Leute haben den Traum von einem Eigenheim, doch aufgrund des Kaufpreises und hoher zusätzlicher Nebenkosten sind teilweise schon enorme Summen notwendig, um ein Haus zu kaufen. Aber wie viel Kredit für ein Haus kann man wirklich realistisch tragen? Die Entscheidung ist von großer Bedeutung und sollte gut überlegt werden.

Der Kauf oder der Bau eines Hauses ist mit hohen Kosten verbunden. Die Finanzierung muss gut überlegt werden, um finanziell nicht an die Grenzen zu stoßen. Bildquelle: anncapictures via pixabay.com
Der Kauf oder der Bau eines Hauses ist mit hohen Kosten verbunden. Die Finanzierung muss gut überlegt werden, um finanziell nicht an die Grenzen zu stoßen. Bildquelle: anncapictures via pixabay.com


Warum muss die Kredithöhe so genau definiert werden?

Wer sich ein Haus kaufen möchte, muss zunächst den Kaufpreis und die Nebenkosten beachten. Kosten für den Immobilienmakler und für den Notar fallen unter anderem an und nehmen einen hohen Posten ein. Diese Kosten müssen zusätzlich mit einberechnet werden, wenn ein Hauskredit aufgenommen werden soll.

Es ist aber wichtig, sich genau über die Kredithöhe Gedanken zu machen. Wird ein zu niedriger Betrag aufgenommen, weil möglicherweise an bestimmte Nebenkosten nicht gedacht wurde, reicht es zum Schluss nicht aus. Wurde jedoch ein zu hoher Kreditbetrag aufgenommen, könnte es passieren, dass die Kreditraten irgendwann nicht mehr bezahlt werden können.

Deswegen ist es auch so wichtig, sich im Vorfeld genau auszurechnen, welche Ausgaben welchen Einnahmen gegenüberstehen. Wer beispielsweise monatlich 2.500 Euro zur Verfügung hat und 1.000 Euro laufende Kosten jeden Monat zu stemmen hat, der hätte rein theoretisch 1.500 Euro zur Verfügung, die allerdings nicht komplett für Raten ausgegeben werden können.

Man muss auch immer bedenken, dass möglicherweise auch einmal die Einnahmequelle wegbrechen kann. Kommt es zur Arbeitslosigkeit oder einem langen krankheitsbedingten Ausfall, könnte es auf Dauer schwierig sein, die Raten zu bedienen. Auch außergewöhnliche Kosten, wie die Reparatur eines Fahrzeugs, oder Haushaltstechnik gilt es zu bedenken.

Wie hoch fallen die Raten für den Kredit aus?

Am besten ist es, immer einen gewissen Puffer zur Verfügung zu haben, um auch einmal längere Durststrecken gut zu überbrücken. Deswegen ist es ratsam, sich nicht zu hohe Raten zuzumuten. Auch wenn man vielleicht aktuell monatlich 1.000 oder 1.500 Euro zur freien Verfügung hat, heißt es ja nicht, dass es auch so bleibt.

Natürlich gilt, dass mit einer besonders hohen Rate schnell der aufgenommene Hauskredit abgezahlt ist, dennoch sollte sich jeder einen finanziellen Spielraum einräumen und nicht komplett alles in die Rückzahlung des Kredites stecken.

Ein gutes Mittelmaß muss gefunden werden, um zügig den Kredit abzuzahlen, aber auch gleichzeitig leben und aufatmen zu können. Es gab schon viele Leute, die den Fehler gemacht haben und eine möglichst hohe Rate zwecks Rückzahlung angegeben. Blieben aber die regelmäßigen Einnahmen aus, kamen sie schnell ins Straucheln und wussten nicht, wie sie alles finanziell schaffen sollten.

Die Höhe der Kreditrate sollte sich also im akzeptablen Bereich bewegen, um auch bei einer finanziellen Durststrecke nicht das Nachsehen zu haben. Wie hoch die monatliche Rate ausfällt, hängt letztendlich von der Situation der Kreditnehmer ab.

Wie viel Kredit für ein Haus kann man realistisch tragen? Bildquelle: geralt via pixabay.com
Wie viel Kredit für ein Haus kann man realistisch tragen? Bildquelle: geralt via pixabay.com


Was muss bei der Berechnung der Kredithöhe beachtet werden?

Bei der Berechnung der Kredithöhe für den Hauskauf oder Hausbau sind mehrere Faktoren relevant. Unter anderem hängt es davon ab, wie lange die Finanzierung laufen soll. Auch ist es abhängig davon, welche Höhe an monatlicher Rate aufgebracht werden kann.

Eine Baufinanzierung ist eine Sache, die langfristig ausgelegt ist. Die Finanzierung läuft in der Regel über viele Jahre, bzw. Jahrzehnte, die im Vorfeld schwierig einzuschätzen sind. Darum ist es wichtig weitsichtig zu sein und gut zu überlegen, welche Veränderungen in der Zukunft auf einen zukommen könnten.

Sinnvoller Vorschlag ist es hier ein Haushaltsbuch zu führen, in dem sämtliche Kosten über einen bestimmten Zeitraum aufgelistet werden. So ist ersichtlich, wie viel Geld für die Fixkosten und variablen Kosten im Monat nötig sind.

Von den kompletten, monatlichen Einnahmen sind nun die Fixkosten und variablen Kosten abzuziehen. Nun bleibt Betrag X übrig. Dieser komplette Betrag X muss aber auch noch reduziert werden. Allgemeine Rücklagen von rund 200 Euro, Nebenkosten für das zukünftige Haus von rund 2,50 Euro pro Quadratmeter und Rücklagen für das Haus von 1 Euro pro Quadratmeter sind abzuziehen.

Der Betrag, der nun übrig bleibt, der könnte als mögliche Rückzahlungsrate verwendet werden. Meistens bleibt dann doch nicht mehr so viel übrig, wie sich manche Leute wünschen. Wer nun den Betrag ermittelt hat, der monatlich eingesetzt werden kann, der kann nun überlegen, wie hoch der Kredit sein soll. Möglich wäre es, sich für eine längere Laufzeit zu entscheiden, um auch mit niedrigeren Raten zurechtzukommen. Hier ist es natürlich ebenso relevant sein eigenes Alter mit einzubeziehen, um die Schuld nicht an die Familie weitergeben zu müssen.

Fazit: Finanzierung individuell abstimmen

Wie hoch ein Kredit werden kann, beziehungsweise welche Raten sich die Leute leisten können, ist auf diese Art und Weise sehr unterschiedlich. Wie obig zu verstehen sind die verschiedenen Faktoren, wie monatliches Einkommen und regelmäßige Ausgaben, sehr unterschiedlich zu werten. Auch die Laufzeit des Kredits ist ausschlaggebend, sodass eine Finanzierung definitiv individuell abgestimmt werden muss.