Basiswissen Passivhaus

12.12.2013

Basiswissen Passivhaus

Der Begriff Passivhaus mag am Anfang für ein wenig Verwirrung sorgen, denn eigentlich ist solch ein Passivhaus äußerst aktiv, nämlich dann, wenn es um das Energiesparen geht. Da dies maßgeblich durch passive Komponenten wie Wärmerückgewinnung, Passivhaus-Fenster oder auch Wärmedämmung geschieht, erhält dieser Standard seinen Namen. Für die Hausbewohner bedeutet dies ein Höchstmaß an Behaglichkeit bei möglichst niedrig gehaltenem Energieverbrauch.

Basiswissen Passivhaus - Foto: CAL-Classic-Haus
Basiswissen Passivhaus - Foto: CAL-Classic-Haus
 

Passivhäuser gibt es bereits seit 1990/91


Damals wurde sozusagen der Prototyp davon in Darmstadt-Kranichstein erbaut. Seitdem ist aus einer Einzelanfertigung eine Serienproduktion geworden, denn immer mehr Menschen schätzen die Vorteile, die ihnen ein Passivhaus bietet. Das besondere ist, dass alles, was ein Passivhaus ausmacht, sich im Inneren befindet. Von außen sieht man dem Haus also nicht an, dass es sich hier um ein wahres Energiesparwunder handelt. Die Bauweise ist dieselbe wie bei konventionellen Häusern.
  

Was macht ein Haus nun zu einem Passivhaus?


Die gute Wärmedämmung ist der maßgebliche Unterschied. Eine normale Gebäudeheizung ist bei Passivhäusern überflüssig. Als Passivhaus kann ein Haus bezeichnet werden, wenn der Heizwärmbedarf bei maximal 15 Kilowattstunden liegt (maximaler Verbrauch von 1,5 Litern Öl oder 1,5 Kubikmeter Erdgas je Quadratmeter Wohnfläche/Jahr). Hier sind Energieeinsparungen von mehr als 90% möglich.
  
Passiv bedeutet in diesem Fall, dass keine zusätzlichen Stoffe benötigt werden oder funktionserhaltende Maßnahmen. Passivhäuser nutzen sogenannte passive Wärmequellen wie Sonne, Haushaltsgeräte, Menschen, oder auch die Wärme, die aus der Fortluft entsteht.
  

Ein verdeutlichendes Beispiel:


Für ein Zimmer mit 20 Quadratmetern Wohnfläche würde man selbst im Winter lediglich 10 Teelichter oder Wahlweise vier weitere Personen benötigen, um für eine behagliche Wärme zu sorgen. Den Rest erledigt das effiziente Heizsystem.

Bei einem Passivhaus kommt es auf die Details an, die den Unterschied machen und zu einer dauerhaft kostensparenden und umweltfreundlichen Nutzung führen.
  
So sind etwa wärmegedämmte Fensterrahmen mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung vorhanden. Ebenso eine luftdichte Gebäudehülle oder eine Komfortlüftung mit besonders wirksamer Wärmerückgewinnung.

Nicht nur bei der Heizung kann gespart werden, sondern auch was den Energieverbrauch für Warmwasser angeht. Dabei ist das Zutun der Bewohner maßgeblich für eine möglichst hohe Energieeinsparung. So sollten Elektrogeräte gewählt werden, die sich durch eine hohe Energieeffizienz auszeichnen.

Die passiv erzeugte Wärme wird ergänzt durch die Wärme, die per Zuluft ins Haus gelangt, wenn weniger als 10W an Heizlast per Quadratmeter Wohnfläche benötigt werden.
  

Mit einem Passivhaus steigert sich der Wohnkomfort


Die Wohnräume sind durchweg mit Frischluft versorgt, erhöhte Raumfeuchtigkeit ist kein Problem mehr. Hinzu kommen die deutlich geringeren Heizkosten, die selbst den steigenden Energiepreisen ihren Schrecken nehmen. Natürlich handelt es sich bei einem Passivhaus auch um eine äußerst umweltfreundliche Alternative zu einem konventionellen Haus; ein geringer Energieverbrauch schont die Umwelt durch Einsparen wertvoller Ressourcen (Zum Beispiel Gas und Öl). Der Ausstoß an Kohlendioxid wird gering gehalten.
 

Passivhäuser sind zum wohlfühlen gebaut


Die dämmende Hülle sorgt dafür, dass es zu keinem Wärmeverlust kommt. Das Innenklima bleibt somit konstant angenehm. Es gibt keine Temperaturschwankungen durch Zugluft.
Das Innenklima ist zudem nicht nur durch seine Temperatur behaglich, sondern auch durch die ständig zugeführte Frischluft, für die die Komfortlüftung verantwortlich ist. Die Raumluft bleibt hygienisch. Feuchtigkeit und Schimmel sind kein Thema mehr in einem Passivhaus.
 

Dieser moderne Baustandard ist richtungsweisend

 
Die hohe Luftqualität und das warme Raumklima steigern die Lebensqualität und überzeugen so immer mehr Bauherren.
  
Tausendfach wurden Passivhäuer bereits erbaut und haben sich bewährt. Die innovative Nutzerfreundlichkeit überzeugt einfach.
 
Zudem kann der Bau von Passivhäusern mit einem Kredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gefördert werden. Dasselbe gilt für Sanierungen mit Passivhaus-Komponenten.

Quelle: CAL-Classic-Haus

Autor / Quelle: s.o.