Dacharten im Überblick

28.02.2017

Dacharten im Überblick

Das Hausdach gehört zu den prägenden Elementen einer jeden Immobilie. Die Dachart beeinflusst aber nicht nur die Optik, sondern auch den Witterungsschutz und die Energieeffizienz. Der Einsatz unterschiedlicher Materialien wie Schiefer, Zink oder eine Dachbegrünung tragen einen weiteren großen Teil bei.

Dacharten im Überblick. Foto: meinersterampe / pixabay.com
Dacharten im Überblick. Foto: meinersterampe / pixabay.com
Wir stellen Ihnen nachfolgend die beliebtesten Dacharten vor, nennen Ihnen regionale Vorlieben und klären Sie über die teils drastischen Kostenunterschiede auf. 

Das sind die gängigen Dacharten in Deutschland:
  • Satteldach
  • Walmdach / Krüppelwalmdach
  • Pultdach
  • Flachdach
  • Zeltdach
  • Mansarddach
  • Sheddach
  • Schleppdach
  • Nurdach
Vertiefende Informationen zu jeder Dachart finden Sie übrigens hier. 
 
Das Satteldach. Hier das Haus Kubus 92. Foto: Meisterstück Haus
Das Satteldach. Hier das Haus Kubus 92. Foto: Meisterstück Haus

Satteldach als deutschlandweiter Favorit

Das Satteldach ist bundesweit die meistverbreitete Dachart. Es wird auch Steil- oder Giebeldach genannt und ähnelt einem Zelt. Durch seine einfache Konstruktion – zwei geneigte Dachflächen sind im sogenannten First am höchsten Punkt miteinander verbunden – machen es vergleichsweise preisgünstig. Ein weiterer Vorteil: Die Dachneigung kann an die örtliche Witterung angepasst werden. In regenreichen Regionen kann das Dach beispielsweise steiler ausfallen, damit das Regenwasser besser abläuft. Das Satteldach ist wartungsarm und ermöglicht es problemlos Solarkollektoren anzubringen. 

Aufgrund der Dachschrägen wird jedoch der Wohnraum unter dem Dach eingeschränkt. Zudem muss durch Dachfenster oder Gauben für ausrechendes Licht gesorgt werden, was je nach Ausführung zu deutlichen Kosten führen kann. Wie hoch diese bei Ihrem Dach ausfallen können, können Sie übrigens schnell und unkompliziert im 11880.com Dachrechner berechnen. 

Eine örtliche Besonderheit beim Satteldach stellt der sogenannte Kapitänsgiebel dar. Dieser dritte Giebel wird bevorzugt in Norddeutschland verbaut. Optisch ein wahrer Hingucker, schafft er im Inneren mehr Wohnraum und eine größere Flexibilität in Bezug auf die Raumaufteilung. Das treibt jedoch die Kosten des vergleichsweise günstigen Satteldaches in die Höhe.
 
Das Walmdach. Hier das Haus One 139. Foto: Bärenhaus
Das Walmdach. Hier das Haus One 139. Foto: Bärenhaus

Voll im Trend: Das Walmdach

Traditionell zieren Walmdächer Fachwerkhäuser, doch sie finden allgemein mehr und mehr Verwendungen in der modernen Architektur. Das Walmdach zeichnet sich gegenüber dem Satteldach durch zwei zusätzliche geneigte Flächen an den Giebelseiten aus, die diesem Dach seinen besonderen Charme verleihen. Wichtig ist, dass die sogenannten Walme nicht bis zur Mitte reichen, dass also ein Dachfirst gegeben ist. Fehlt dieser, spricht man von einem Zeltdach (das aus dem Mittelmeerraum bekannte Dach wird vereinzelt auch Pyramidendach genannt, und wird hierzulande zunehmend beliebter). Reicht der Walm nicht bis zur Traufe, spricht man von einem Krüppelwalmdach.

Durch seine aufwendige Konstruktion ist das Walmdach sehr robust gegenüber Wind und Wetter und zudem sehr tragfähig. Das macht es zum idealen Träger einer Schilfeindeckung. Als Alternative zum Reetdach ist die Schilfeindeckung vor allem in Norddeutschland gängig. Da das Naturmaterial einerseits windanfällig ist und andererseits kontinuierlich feucht nachgelegt werden muss (wodurch sich die Dachlast drastisch erhöht), ist das Walmdach die ideale Dachart für diese Eindeckung.

Durch seine vier geneigten Dachflächen eignet sich das Walmdach darüber hinaus perfekt für Photovoltaikanlagen. Die besondere Optik und die guten Witterungseigenschaften haben im Vergleich zu anderen Dacharten jedoch ihren Preis: Hier müssen Sie mit 15 bis 20 Prozent höheren Kosten rechnen. Zudem geht durch die Schrägen an allen Seiten Wohnraum verloren.
 
Das Pultdach. Hier das Haus S 140 D. Foto: Haas Fertighaus
Das Pultdach. Hier das Haus S 140 D. Foto: Haas Fertighaus

Stark im Kommen: Flachdach und Pultdach

Wer keine Schrägen im Obergeschoss wünscht, kann auf das moderne Flachdach oder das einfach geneigte Pultdach zurückgreifen. 

Das moderne Flachdach bietet viele Möglichkeiten, die Dachfläche zu nutzen – ob als Dachgarten, durch intensive Dachbegrünung oder als Dachterrasse. Außerdem können Photovoltaikanlagen in alle Himmelsrichtungen ausgerichtet und damit maximal effizient betrieben werden. Auch eine nachträgliche Aufstockung ist bei dieser Dachart möglich. Dem gegenüber stehen die hohen Wartungskosten. Da Wasser nicht ohne Weiteres abfließen kann, ist eine aufwendige Abdichtung vonnöten. Zudem droht bei massivem Schneefall eine Gefährdung der Tragfähigkeit des Daches. 

Das vor allem von Industriegebäuden bekannte Pultdach – es erinnert an ein schräges Rednerpult – ist ebenfalls stark im Kommen. Pultdächer verfügen über eine geneigte Dachfläche, deren Neigungswinkel in der Regel recht gering ist, wodurch die darunterlegende Fläche ohne große Einschränkung genutzt werden kann. Da der Regen nur auf einer Seite abfließt, muss auch nur ein Abfluss installiert werden. Auf der anderen Seite trocknet das gering geneigte Pultdach langsamer und ist allgemein wartungsintensiver, was zusätzliche Kosten verursacht. Dem gegenüber stehen vielfältige Möglichkeiten, Solarmodule anzubringen. Besonders extravagant sind übrigens Pultdächer mit zwei versetzten geneigten Dachflächen. 
Autor / Quelle: c.n.