Schimmelsanierung und Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten

09.06.2023

Schimmelsanierung und Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten

Die Wahl der richtigen Dämmung sorgt häufig für Kopfzerbrechen. Insbesondere bei Altbauten mit empfindlicher Bausubstanz und denkmalgeschützten Gebäuden. Eingriffe in die Fassade sind zum Teil nicht möglich, unerwünscht oder können unter Umständen zu Schimmelbildung führen. Die Innendämmung mit umweltfreundlichen Kalziumsilikatplatten stellt hier eine hervorragende Alternative dar. Sie sind diffusionsoffen und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.

Foto: Tima Miroshnichenko, pexels.com
Foto: Tima Miroshnichenko, pexels.com
 

Kalziumsilikatplatten bieten viele Vorzüge

Kalziumsilikatplatten, auch Silikat- oder Klimaplatten genannt, werden durch ihre positiven Eigenschaften gerne für die Schimmelsanierung und -Vorbeugung sowie die Innendämmung genutzt.

Das sind die Vorteile von Kalziumsilikatplatten:
  • Diffusionsoffen & kapillaraktiv: Feuchtigkeit wird aufgenommen, gespeichert und wenn die Luft im Raum trockener ist, langsam wieder abgegeben. Dadurch wird das Wohnklima verbessert.
  • Brandschutzklasse A1: Kalziumsilikatplatten sind in der höchsten Klasse der EU-Baustoffklassifizierung für die Beurteilung des Brandverhaltens (EN 13 501) eingestuft. Das bedeutet, sie sind nicht brennbar.
  • Ökologisch: Silikatplatten sind ein überwiegend mineralischer Baustoff und können so einer umweltfreundlichen Verwertung zugeführt werden.
  • Problemlose Handhabung: Die Nutzung ist simpel. Klimaplatten lassen sich ganz einfach zusägen und bohren.
  • Schimmelvorbeugung: Alkalische Eigenschaften des Materials machen den Dämmstoff schimmelresistent.


Durch die Verwendung von Kalziumsilikatplatten kann auf eine Dampfbremse verzichtet werden. Dank ihrer Kapillarität nehmen sie locker das Eigengewicht an Feuchtigkeit auf. Aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften können Klimaplatten zudem als gemischter Bauschutt entsorgt werden – eine separate, kostenintensive Trennung und Abholung von Resten entfällt somit.
 

Effiziente Vermeidung von Schimmel

Die Sanierung eines Altbaus erfordert ein behutsames Vorgehen. Schon kleine Veränderungen können einen empfindlichen Eingriff in die Bauphysik des Gebäudes darstellen und Probleme wie Schimmelbildung nach sich ziehen. Die alkalische Zusammensetzung, der hohe pH-Wert und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften der Kalziumsilikatplatten lassen Schimmel keine Chance. Dessen Entstehung wird schon im Ansatz unterbunden.

Gerade in Feuchträumen wie Badezimmern oder Waschküchen ist der Dämmstoff eine hervorragende Wahl. Er nimmt die Feuchtigkeit aus der Luft zuverlässig auf und reduziert dadurch das Entstehen von Kondenswasser. Bei der Verarbeitung der Kalziumsilikatplatten wird nach deren Verklebung Kalkglätte aufgetragen. Dieser Putz, auch Kalkspachtel genannt, hat eine antifungizide und antibakterielle Wirkung, tötet Sporen ab, ist diffusionsfähig und zudem leicht zu verarbeiten. Streicht man die strahlend weiße Kalkglätte, muss unbedingt Farbe verwendet werden, die diese positiven Eigenschaften nicht negativ beeinträchtigt. Es eignen sich zum Beispiel spezielle Mineralfarben oder Farben auf Wasserbasis, da sie die Oberfläche nicht versiegeln.
 

Richtig dämmen mit Klimaplatten

Um die Bildung von Wärmebrücken zu verhindern oder bereits bestehende zu beheben, müssen Kalziumsilikatplatten korrekt eingebaut werden. Dafür benötigt man neben den Platten und Arbeitsmitteln weiters Silikatkleber, Grundierung, Armiergewebe, Kalkglätte und Silikatfarbe.

So geht man beim Dämmen mit Silikatplatten vor:
  • Befreiung der Wände von Farb- und Tapetenresten: Ist bereits Schimmel vorhanden, sollte dieser mit Schutzkleidung (Handschuhe, Maske, Brille) fachgerecht entfernt werden.
  • Zuschneiden der Silikatplatten: Dazu eignet sich zum Beispiel ein Fuchsschwanz oder je nach Stärke ein Teppichmesser.
  • Schaffen einer glatten Oberfläche: Die Wand sollte gerade sein. Ist sie das nicht, zuvor Unebenheiten angleichen. Handelt es sich um wenige kleinere Unregelmäßigkeiten, können diese auch mit dem Silikatkleber ausgeglichen werden.
  • Auftragen der Silikatgrundierung: Sowohl auf Vorder- und Rückseite der Platten als auch an den Kanten. Dadurch wird die Oberflächen-Saugwirkung der Klimaplatten reduziert und der Kleber haftet im Anschluss besser.
  • Verkleben der Kalziumsilikatplatten: Der Kleber wird auf den Untergrund aufgetragen, nicht auf den Platten direkt. Hier ist auf eine vollflächige Verteilung des Silikatklebers zu achten. Wichtig: Die Platten müssen auf Stoßfuge geklebt werden. Das heißt, sie berühren sich an den Kanten. Im Anschluss festklopfen, zum Beispiel mit einem Gummihammer oder den Fäusten.
  • Anbringen des Armiergewebes: Dieses schützt vor der Entstehung von Mikrorissen und dient zudem als Grundlage für den Kalkspachtel. Zur Befestigung eine dünne Schicht Kleber an der Wand auftragen und dann das Armiergewebe ankleben.
  • Auftragen der Kalkglätte: Den Putz mit einer Glättkelle oder Spachtel sehr dünn auftragen (ca. 0,5 – 1 mm dick).
  • Gegebenenfalls Streichen: Vor dem Streichen der Wand mindestens 3 – 4 Tage warten. Bei der Wahl der Farbe auf Diffusionsoffenheit achten.


Durch das richtige Vorgehen wird gezielt verhindert, dass warme Luft aus den Räumen nach draußen entweicht. Auch wenn eine Innendämmung nicht ganz so effizient wie eine Außendämmung ist, stellt sie dennoch eine hervorragende Alternative dar. Kalziumsilikatplatten verfügen über gute wärmedämmende Eigenschaften und sind eine ideal Wahl für die Sanierung von Bestandsobjekten.

Zugleich hat man ein einwandfrei funktionierendes Anti-Schimmel-System, das dessen Entstehung zuverlässig verhindert. Klimaplatten sowie das entsprechende Zubehör für die Verarbeitung können heutzutage ganz bequem online gekauft werden.