Keller, ja oder nein?
Wer über einen Hausbau nachdenkt, sollte bei der Planung unten anfangen – nämlich beim Grundstück und bei der Entscheidung: Keller, ja oder nein? „Viele Bauherren legen sich auf ein Haus mit eineinhalb oder zwei Geschossen fest und überlegen erst danach, ob das Budget für einen Keller ausreicht“, weiß Stephan Braun von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF). Sinnvoller sei es, ausgehend von der Lage und Beschaffenheit des Baugrunds, von Anfang an auch über eine Alternative mit Wohnkeller nachzudenken und dafür zum Beispiel die Grundfläche etwas zu reduzieren oder sogar ein Obergeschoss einzusparen – „vor allem bei Grundstücken in Hanglage“, so der Experte.

Zudem gibt es Grundstücke, da ist ein Keller sogar der einzig effiziente Unterbau für das Haus – etwa in Hanglage oder bei hochstehendem Grundwasser, wo höhere Kosten für Erdarbeiten und Gründungsmaßnahmen entstehen können. „Ein individuell geplanter und qualitätsgeprüfter Keller bietet hier sowohl ein sicheres Fundament für das gesamte Haus als auch einen maximalen Gegenwert für alle Tiefbaukosten in Form von wertvoller Wohnfläche“, gibt Braun zu Bedenken. Er rät Bauherren auch unabhängig von der Topografie ihres Grundstücks: „Auf Grundlage eines geologischen Gutachtens des Baugrunds sowie der individuellen Wünsche und Bedarfe sollten sie frühzeitig Fachberater eines Haus- und/oder Kellerherstellers in die Gebäudeplanung einbeziehen, um von Anfang an effizient und zukunftssicher zu planen.“ Auch die Entscheidung für eine fachmännisch errichtete Bodenplatte oder für eine Teilunterkellerung können sich dabei als individuell passende Lösung herausstellen. „Es ist einfach wichtig, Kosten und Nutzen verschiedener Möglichkeiten frühzeitig und fundiert gegeneinander abzuwägen, damit das Bauvorhaben ein voller und dauerhafter Erfolg wird“, so der Kellerexperte.

Ein Keller bietet viele Vorteile: Erweiterter Wohnraum, bessere Wärmeeffizienz, und zusätzlichen Stauraum. Trotz höherer Anfangskosten kann ein Keller langfristig finanziell und praktisch sinnvoll sein, besonders bei begrenztem Grundstück. Die Entscheidung sollte individuell, basierend auf Grundstücksbeschaffenheit und persönlichen Bedürfnissen, getroffen werden.