Fenster online bestellen – mit 4 Schritten alles richtig machen

25.10.2022

Fenster online bestellen – mit 4 Schritten alles richtig machen

Fenster über einen Internetanbieter zu beziehen, ist für viele Hausbauer und Sanierer die Option. Doch sollten Fenster genau passen, Ausführung und Farbe stimmen und die Flügel nach der richtigen Seite hin zu öffnen sein. Wer sorgfältig plant, wird alles richtig machen. Hier vier hilfreiche Tipps, die neuen Traumfenster so zu bestellen, dass alles passt.

Bild: Pexels/Pixabay
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1. Schritt: Kosten genau kalkulieren

Einbau und Anlieferung von Fenstern über eine Handwerksfirma können ordentlich zu Buche schlagen. Wer den Einbau seiner neuen Fenster selbst vornehmen möchte, spart schon mal die Montagekosten.

Vorsicht bei Schnäppchen-Fenstern

Nicht allein der Preis zählt, sollen die neuen Fenster doch passen und lange halten. Billiganbieter sollten besser gemieden werden. Beim Fenster Versand durch einen Anbieter von Markenprodukten erhält der Kunde in jeden Fall hochwertige Fenster. Nachhaltige Produktion, solide Verarbeitung und Langlebigkeit sind wichtige Kriterien beim Kauf. Die Auswahl des passenden Produktes erfolgt zudem entspannt von Zuhause aus. Attraktive Angebote mit Preisnachlässen helfen, die hohen Baukosten zu senken. Ein weiteres Sparpotenzial ist durch die Prüfung einer Fördermöglichkeit gegeben.

Förderung vor dem Kauf beantragen

Beim Austausch der Fenster im Zuge einer energetischen Sanierung können über die KFW Fördermittel beantragt werden. Die Grundlage für den Antrag ist ein Gutachten eines Energieeffizienzexperten und die Angabe, welche Fenster eingebaut werden sollen. Eine doppelte oder dreifache Verglasung bringt Dämmwerte um den U-Wert 1,4 bis 1,1 und noch darunter. Somit werden künftig Heizkosten eingespart. Gut zu wissen: Auch die Kosten für die Baubegleitung, sprich Energieberater, sind förderfähig.

Bei einer Online-Bestellung lässt sich also einiges sparen und die Auswahl kann in Ruhe vor dem PC oder vom Smartphone aus erfolgen. Doch bevor man auf den Bestellbutton klickt, sind noch einige Optionen zu bedenken.

2. Schritt: Holzfenster, Kunststoff oder Alu – Entscheidung gefragt

Es wird viel diskutiert über die Vor- und Nachteile der Qualitäten von Plastikfenstern. Im Vergleich zu Holzfenstern sind sie preiswerter. Diese wiederum sind atmungsaktiv, so die allgemeine Meinung. Die Entscheidung ist also nicht leicht. Hier ein paar Fakten, die helfen sollen, die richtige Auswahl zu treffen.

Kunststofffenster sind besser als ihr Ruf

Zu hohe Luftfeuchte, Schimmel an den Wänden oder von Sonne ausgeblichene Rahmen – das sind die Gegenargumente, Kunststofffenster einzubauen. Die Realität jedoch ist, dass diese Probleme meist auf Fehler beim Lüften zurückzuführen sind. Die genannten Unannehmlichkeiten können also auch bei Holzfenstern auftreten. Ein stichhaltiges Argument, sich für Plastikfenster zu entscheiden, ist der günstigere Preis und das geringere Gewicht im Vergleich zum Baustoff Holz. Die farbliche Auswahl ist allerdings begrenzt. Weiß ist die gängige Farbe, andere Tönungen gibt es gegen einen erheblichen Aufschlag, was den Preisvorteil infrage stellt. Dagegen ist die Fensterfläche variabel gestaltbar. Drei- oder vierteilige Ausführungen sind kein Problem. Wer also in seiner Auswahl den Standardbereich bevorzugt, ist mit Kunststofffenstern bestens bedient.

Holzfenster bringen Atmosphäre

Naturbelassen, lasiert oder farbig beschichtet: Holz ist hinsichtlich seines dekorativen Wertes nicht zu überbieten. Dabei ist der Werkstoff vielseitig in seinen Verarbeitungsmöglichkeiten. Rundbogen oder geteilte Fensterflächen, alles ist machbar. Es hat seinen Preis, jedoch ist Holz ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, der in sich Wärme und Atmungsaktivität vereint. Je nach Wunsch kommen Lärche, Fichte, Eiche oder Nussbaum zum Einsatz. Auch edle Hölzer wie Meranti oder Eiche finden im Fensterbau Verwendung.
Die Ausführung in dreifacher Verglasung bietet zudem nicht nur Wärme-, sondern auch Schallschutz. Zu beachten ist allerdings, dass Holzfenster eines gewissen Pflegeaufwandes bedürfen und jährlich mit einer Schutzmilch behandelt werden sollten, um die UV-Strahlung zu mindern. Zu dunkle Farbe heizt sich zudem stark auf, was zu einem erhöhten Pflegeaufwand führen kann. Für die Sanierung von historischen oder denkmalgeschützten Häusern ist das Holzfenster die optimale Ausstattung. Auch für Neubauten bieten Holzfenster das gewisse Etwas in der Fassade.

Fenster aus PVC mit Alu

Die Kombination von Metall und Plastik macht das Rahmenprofil besonders widerstandsfähig gegen Witterung und mechanische Einwirkungen, wie Einbruchsversuche oder starke Hitzeeinwirkungen auf der Sonnenseite von Gebäuden. Durch das Mehrkammersystem erhält das Fenster aus PVC mit Alu eine akzeptable Wärmedämmung. Der Preis dieser Ausführungen ist jedoch höher als bei reinen Plastikfenstern. Der Vorteil ist hier die Langlebigkeit und der geringe Wartungsaufwand. Größere Fensterflügel sind zudem verwindungsfester als solche aus reinem PVC.

Alufenster für große Flächen

Wer einen Wintergarten plant, kann mit Fenstern aus Aluminium seine Träume wahr werden lassen. In allen Ausführungen und Farben ermöglichen diese festen Rahmen, große Lichtdurchlässe zu schaffen. Dabei ist das Material formbeständig und sehr langlebig. Alufenster liegen im Preis leicht unter dem von Holzfenstern. Ein besonderer Vorteil ist, dass Alufenster fast nicht gewartet werden müssen und sich besonders für größere Konstruktionen eigen. Die intensiven Tönungen der Rahmen verlocken zum Spiel mit verschiedenen Farben.

Kombination von Holz und Alu als Premiumvariante

Außen witterungsfestes Alu, innen gemütliches Holz: In dieser Kombination ist ein Fenster langlebig und schön.
Holz bietet von Natur aus einen hohen Wärmedämmwert, während Alu pflegeleicht ist und gegen das Wetter schützt. Das farbig beschichtete oder eloxierte Metall birgt als Schalung von außen das der Innenseite zugewandte Rahmenholz. Dekore oder RAL-Farben erlauben farbliche Gestaltungen, die jedem Anspruch gerecht werden. Die höheren Anschaffungskosten zahlen sich durch Langlebigkeit und hohen Gebrauchswert aus. Fenster dieser Art sind besonders widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen durch Einbrecher.

Neue Fenster und Denkmalschutz

Historische Häuser, die denkmalgeschützt sind, dürfen unter Umständen mit neuen Fenstern ausgestattet werden. Die Bestimmungen sind allerdings regional unterschiedlich. Um Problemen vorzubeugen, sollte deshalb vor einem Fensterkauf im Online-Shop die Denkmalschutzbehörde angefragt werden. Hier ist die Vorgabe des Amtes strikt einzuhalten, sonst muss schlimmstenfalls das Fenster wieder entfernt werden. Es ist allerdings nicht immer Pflicht, Holzfenster einzusetzen. Es hängt von der Gestaltung der Fassade ab, welcher Typ Fenster infrage kommt. Dabei muss bei allen Sanierungen das historische Aussehen der Front erhalten bleiben.

Kurz gesagt:

Wem es auf preisgünstige, aber dennoch qualitativ hochwertige Fenster ankommt, der kann mit Fenstern aus PVC beste Erfahrungen machen. Die farbliche Auswahl ist jedoch begrenzt, es sei denn, ein Mehrpreis für die Wunschfarbe ist noch drin im Limit. Pflegeleicht, gute Wärmedämmung und relativ geringes Gewicht sprechen für den Einsatz von Kunststofffenstern.

Holzfenster sind überall dort richtig, wo es um energetische Sanierung von historischen Häusern geht. Ebenso beim Neubau von Eigenheimen. Hier verleihen aus Holz gefertigte Fenster Charakter. Holzfenster sind naturbelassen in Eiche, Fichte oder Lärche etwas Besonderes an jedem Haus. Die natürliche Wärmedämmung von Holz ist ein weiterer Vorteil. Holzfenster sind in ihrer Oberfläche ebenfalls farblich gestaltbar, sollten aber regelmäßig gepflegt oder gestrichen werden.

Alufenster eignen sich für großflächige Gestaltungen, wie Wintergärten oder moderne Neubauten. Sie sind wartungsarm, farblich in allen Tönen ausführbar und verwindungsstabil auch für große Konstruktionen geeignet. Die Wärmedämmung ist durch Hohlkammerprofile gegeben.

Kombinationen von Alu oder PVC mit Holz vereinen die Vorzüge der jeweils verbauten Materialien in sich. Hier ist allerdings auch ein relativ hoher Anschaffungswert zu bedenken.

3. Schritt: Rollläden, Armaturen, Beschläge und Co. gleich mitbestellen

Außen liegende Rollläden bieten Sonnen- und Sichtschutz. Dazu kommt noch der mechanische Widerstand des Rollladen-Panzers gegen Einbrecher. All das spricht für den Einbau von Rollläden. Doch auch diverse Kleinteile sollten bei der Bestellung nicht vergessen werden.

Rollladen besser gleich einplanen

Die Erfahrung zeigt, dass es gut ist, die Rollläden gleich mit den neuen Fenstern einzubauen. Falls noch kein Rollladen vorhanden, ist die Integration als Aufbaurollladen in das Fenster eine gute Wahl, ist doch die Montage so in einem Zuge mit dem Fenstereinbau abgeschlossen.
Separate Aufsatzrollladen verlaufen bündig mit der Fassade und können unter Putz gelegt werden. Hierzu wird eine Aussparung im Mauerwerk benötigt. Falls keine solche Nische im Fenstersturz vorhanden sein sollte, kann auch der Fensterrahmen auf die entsprechende Höhe reduziert werden, um den Platz für den Rollladenkasten zu schaffen. Das ist allerdings mit einer kleinen Einbuße an Fensterfläche und damit Lichteinfall verbunden. Günstiger in diesem Fall ist das Anbringen auf die Fassade über dem Fenster. Allerdings steht der Rollladenkasten dann etwas über.

Manuelle oder elektrische Variante?

Zu beachten ist: Wie soll der Rollladen angetrieben werden? Mit einem klassischen Gurtwickler von Hand oder elektrisch? Bei einer elektrischen Variante ist ein Stromanschluss zu bedenken, auch ein Solarantrieb ist machbar. Bei der Bestellung der Fenster ist es angebracht, die Rollläden gleich mitzubestellen. Auch wenn es das Budget für die neuen Fenster schmälert – eine Nachrüstung ist zwar jederzeit möglich, aber es kostet zweimal und es gibt zweimal Bauschutt zu beräumen.

Fensterbank als i-Tüpfelchen

Für die Innenseite sowie für außen ist eine Fensterbank notwendig. Innen kann aus Naturstein, Holz oder Kunststoff ein formschöner Abschluss gestaltet werden, für den Außenbereich muss ein wetterbeständiger Schutz montiert werden. Bei der Bestellung der neuen Fenster sollte eine farblich passende Außenfensterbank mit bestellt werden.

Handliche Fenstergriffe

Abschließbar oder einfach, in Silber oder weiß – der Fenstergriff ist das, was der Nutzer in der Hand hält. Die Bestellung eines solchen Handgriffes sollte gut überlegt sein. Nicht nur die Farbe, sondern auch die Form sollte zum Charakter des Fensters passen. Ein Modell mit integriertem Schloss ist im Erdgeschoss und bei einem Balkon oder einer Terrasse als Einbrecherschutz zu empfehlen. Eine Mehrausgabe, die sich bezahlt macht.

Doppelte Verglasung, Dreifachglas oder nur eine Scheibe?

Eine einfache Verglasung ist kaum noch üblich, es sei denn, ein Fenster trennt zwei Innenräume voneinander. Die häufigste Wahl ist die doppelte Verglasung, hier ist der U-Wert von 1,4 bis 1,1 als Wärmeschutz optimal, noch bessere Werte haben dreifache Verglasungen, die gleichzeitig einen erhöhten Schallschutz bieten. Für die Beantragung von Fördermitteln ist mindestens die Zweifachverglasung zu wählen.

4. Schritt: Das richtige Maß nehmen

Ist die Entscheidung gefallen, ob Holzfenster, Kunststoff- oder Alurahmen in der entsprechenden Verglasung zum Einsatz kommen? Alle Details geklärt? Dann geht es an das Messen. Mit dem richtigen Know-how, kein Problem.

Maßnehmen – Achtung Fehlerquellen

Man sollte meinen, dass es genügt, ein Fenster genau auszumessen und so die gesamte Menge zu bestellen. Doch weit gefehlt. Besonders in Altbauten muss zwingend jedes einzelne Fenster ausgemessen und mit einer Nummer versehen werden. Sonst gibt es möglicherweise Probleme, denn die Maueraussparungen können sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Altbauten sind Differenzen von 10 bis 15 Zentimetern keine Seltenheit. Für den Betrachter sehen alle Fenster gleich groß aus, was jedoch meist nicht stimmt, es ist eine optische Täuschung.

Fenster ausmessen fehlerfrei

Benötigt werden ein Skizzenblock, Bleistift und ein normaler Zollstock oder Meterstab. Auf das Blatt wird zuerst ein Rechteck skizziert, an dem dann alle Maße angetragen werden.
Die Breite wird vertikal einmal oben und einmal unten als lichtes Maß der Maueröffnung ermittelt. Minus 10 Millimeter vom kleineren der beiden Maße – das ist die Fensterbreite.
Die Höhe wird von der Fensterbank nach oben, einmal links und einmal rechts gemessen. Auch hier wird das kleinere der ermittelten Maße um 10 Millimeter reduziert, das ist die (innere) Höhe.

Bei Altbauten ist jetzt ein Niveauunterschied zwischen dem inneren und äußeren Fensterbrett zu beachten. Deshalb wird die äußere Höhe durch das geöffnete Fenster vom äußeren Fensterstock leicht schräg nach innen oben gemessen. Da diese Entfernung länger ist wie das innere, senkrecht ermittelte Maß, ergibt sich eine Differenz der beiden Höhenmaße. Die liegt zwischen 30 und 50 Millimeter. Für einen 30 Millimeter Unterschied muss ein Altbauanschlussprofil 30 bestellt werden, bei 50 Millimeter entsprechend ein 50er. Zwischengrößen sollten ebenfalls ein 50er-Altbauanschlussprofil erhalten.

Nach welcher Seite soll der Flügel öffnen?

Die beste Variante ist, sich vor das Fenster zu stellen und das Öffnen des Flügels mit der Hand zu imitieren. Geplante Küchenzeilen oder Möbel sollten dem aufschwingenden Fenster nicht im Wege stehen, deshalb lieber zweimal nachdenken, bevor das Kreuz links oder rechts auf der Skizze markiert wird. Zur besseren Sichtbarkeit auf der Zeichnung sollte ausgehend vom Griff je eine Diagonale zur oberen und zur unteren Ecke der gegenüberliegenden Fensterseite gezogen werden, sodass der Griff jetzt zur Spitze eines Pfeils wird.
Mit diesen Maßen kann jetzt der Konfigurator des Online-Shops von Fensterversand geöffnet und die ermittelten Maße ohne zeitraubende Messpausen rasch eingetragen werden.

Fazit:

Beim Kauf von Fenstern im Online-Shop lässt sich Geld sparen bei Markenprodukten. Die Entscheidung, ob Holz, Kunststoff oder Alufenster sollte im Vorfeld fallen. Zusatzteile wie Rollläden und Fensterbänkchen dürfen gleich mit in den Warenkorb, das spart spätere Nachbestellungen. Das Ausmessen des geplanten Fensters ist das A und O jeder Bestellung, die Fenster müssen einzeln ausgemessen und nummeriert werden. Wer eine Förderung beantragen möchte, muss das vor der Bestellung tun.