Die Vielfalt der Häusertypen: Ein Blick auf die Welt der Wohnarchitektur
Häuser sind nicht nur Orte, an denen wir wohnen, sondern auch Ausdruck unserer Kultur, Geschichte und Lebensweise. In dieser Reise durch die Welt der Wohnarchitektur werfen wir einen Blick auf die faszinierende Vielfalt von Haustypen, die häufig gebaut werden. Jeder Gebäudetyp hat seine Eigenheiten, die von den Bedürfnissen und Vorlieben ihrer Bewohner sowie den verfügbaren Baumaterialien geprägt sind. Dieser Artikel erkundet die Bandbreite der Haustypen, von den klassischen Einfamilienhäusern bis zum derzeitigen Trend der Tiny Houses.

Eine andere Methode stellt den Stil des Hauses in den Vordergrund. Besitzt das Haus nur eine Etage, wird es als Bungalow bezeichnet. Gibt es sichtbare Holzbalken handelt es sich um ein Fachwerkhaus, ein Friesenhaus wird mit Reet gedeckt, ein Landhaus besitzt meist Sprossenfenster, ein ausladendendes Vordach über dem Eingang und Gauben. Der mediterrane Stil zeichnet sich durch helle und warme Farben aus, der schwedische Stil meist durch rote oder gelben Holzfassaden mit weiß gestrichenen Fensterläden, ein Kubushaus ist im Bauhausstil gehalten und im Gegensatz zu einem Bungalow besitzt ein Stadthaus zwei Geschosse mit einer Dachneigung die geringer als 25 % beträgt. Beide letztgenannten gelten häufig als Architekten beziehungsweise Designhäuser.
Als Gegenbewegung zu den freistehenden Villen, die eine Wohnfläche von mehr als 300 Quadratmetern aufweisen, gelten die Tiny Houses. Hier leben die Bewohner häufig naturverbunden auf unter 50 Quadratmeter Wohnfläche.
Bungalow
Ein Bungalow ist ein einstöckiges Wohnhaus, das sich durch seine ebene Bauweise auszeichnet, was bedeutet, dass es keine Treppen oder Etagen gibt.
Das Leben in einem Bungalow spielt sich auf einer Ebene ab, wodurch häufig großzügige Grundrisse zum Einsatz kommen, da die Notwendigkeit von tragenden Wänden für Obergeschosse entfällt. Das wiederrum spart Kosten. Allerdings wird zumeist ein größeres Grundstück benötigt, da die Grundfläche ebenfalls größer ausfällt.
Meist werden Bungalows als Einfamilienhaus konzipiert, in seltenen Fällen wird er als Doppelhaus errichtet. Bungalow-Grundrisse und Bauformen bieten eine gewisse gestalterische Freiheit. Die klassische Bungalow-Form ist nach wie vor rechteckig, aber heute sind auch Winkelbungalows in L-Form, T-Form, Z-Form und U-Form immer beliebter. Das eröffnet einerseits vielfältige Möglichkeiten für die Raumgestaltung und flexible Wohnkonzepte, stellt jedoch andererseits zusätzliche Anforderungen an Statik und Dachkonstruktion.
Sind selten: Fachwerkhaus, Friesenhaus, Landhaus, Toskana-Haus
Fachwerkhaus
Ein Fachwerkhaus ist ein traditioneller architektonischer Stil, bei dem sichtbare Holzbalken in einem Gittermuster die tragende Struktur des Hauses bilden und oft mit Mauerwerk oder anderen Materialien gefüllt sind, was ihnen ein charakteristisches, historisches Erscheinungsbild verleiht.
Fachwerkhäuser haben im Laufe der Jahrhunderte viele Formen und Stile angenommen, von traditionell bis modern. Sie sind nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in städtischen Umgebungen zu finden. Heutzutage werden Fachwerkhäuser oft restauriert und als historische Sehenswürdigkeiten oder Wohnhäuser genutzt. Sie sind ein charakteristisches Merkmal der europäischen Architektur und haben einen zeitlosen Charme, der weiterhin bewundert wird.
Familienhaus
Familienhäuser sind zeitlose Wohnklassiker und bleiben aufgrund ihrer Vielseitigkeit nach wie vor die bevorzugte Wahl im privaten Hausbau. Sie sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich, sei es als freistehendes Einzelhaus oder als Teil einer Reihenhausanlage. Diese Häuser zeichnen sich durch ihre architektonische Vielfalt aus und bieten Bauherren eine breite Palette von Dachformen sowie die Möglichkeit zur kreativen Gestaltung mit verschiedenen Farben und Materialien. Darüber hinaus fördern Familienhäuser offene Wohnkonzepte mit großzügigen Fensterfronten, die viel Tageslicht hereinlassen und den Bewohnern Raum zur Entfaltung bieten.Sind selten: Landhaus
Kubushaus
Kubushäuser zeichnen sich durch ihre Würfel-Form im Bauhausstil aus und bieten eine markante und minimalistische Architektur.
In den 80er Jahren hat der Architekt Piet Blom die Würfelhäuser auf ein neues Level gehoben, indem er 51 Kuben in Rotterdam errichten lies. Der Kern des Gebäudes hat eine sechseckige Form und besteht aus drei massiven Stahlbetonsäulen, die mit Betonblocksteinen ergänzt werden. Im Erdgeschoss befindet sich ein Vorratsraum, der über eine externe Treppe zum erhöhten Eingang führt. In Rotterdam sind zwei weitere Varianten des Gebäudes zu finden: In einer Variante sind sowohl der Vorratsraum als auch der Eingang im Erdgeschoss, und die Treppe befindet sich intern. In der anderen Variante teilen sich drei verschiedene Häuser eine Treppe, und im Erdgeschoss gibt es sogar Platz für einen Laden. Die Vorratsräume sind in diesen Fällen anderswo im Gebäudekomplex untergebracht. Heutzutage befindet sich in drei Häusern ein Hotel.
Moderne Kubushäuser stellen eine Weiterentwicklung der Bauhaus-Architektur dar und beeindrucken durch klare Linien, ihrem minimalistischem Design und der häufigen Verwendung von Metall und Sichtbeton. Dank ihrer vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten können sie individuell angepasst werden, um den Anforderungen der Bauherren gerecht zu werden.
Friesenhaus
Ein Friesenhaus zeichnet sich durch seine reetgedeckten, steil geneigten Dächer und auffällige Giebelfassaden aus.
Friesenhäuser sind in der Regel zweigeschossig und verfügen über einen erhöhten First, was ihnen eine markante Silhouette verleiht. Sie werden aus Holz oder Ziegelsteinen gebaut und zeichnen sich durch eine hohe Handwerkskunst und Liebe zum Detail aus.
Diese Häuser sind nicht nur architektonisch auffällig, sondern auch funktional gestaltet, um den rauesten Witterungsbedingungen in den Küstenregionen des Nordens standzuhalten. Das reetgedeckte Dach dient traditionell zur Isolierung und war eine effektive Methode, um die Wärme im Haus zu halten.
Friesenhäuser sind nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein wichtiger Teil der kulturellen Identität der friesischen Regionen. Sie werden oft sorgfältig gepflegt und als kulturelles Erbe geschätzt.
Landhaus
Der traditionelle Charme von Landhäusern entsteht unter anderen durch Sprossenfenster, einem ausladenden Vordach über dem Eingang, Gauben und insbesondere im südlichen Teil Deutschlands, Holzbalkone. Zusätzlich zeichnen sie sich durch freundliche Farbgestaltungen und die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Holz und Reet aus.
Das Leben in einem Landhaus ist ein Traum für erwachsene Naturliebhaber ebenso wie für Kinder, weshalb dieser Haustyp heutzutage auch bei jungen Familien sehr beliebt ist. Ein Landhaus ist stilistisch zwar vielfältig und schwer auf eine feste Definition festzulegen, doch es befindet sich typischerweise auf einem recht großen Grundstück, das über einen Weg oder eine Auffahrt erreichbar ist. Früher oft für Tierhaltung genutzt, bietet das Land heute ausreichend Platz für Gemüsegärten und Obstbäume. Obwohl nicht zwingend erforderlich, betonen sie den ländlichen Lebensstil und fördern die Entschleunigung im Alltag.
Diese zweistöckigen Häuser im Grünen weisen oft charakteristische Merkmale wie integrierte Gauben, ausladende Vordächer und leicht erhöhte Terrassenflächen auf. Klassische Modelle sind häufig mit Sprossenfenstern, möglicherweise auch mit Fensterläden, ausgestattet. Die Gestaltung der Fassade und die Form des Daches können individuell nach persönlichen Vorlieben angepasst werden, wodurch eine breite Palette von Gestaltungsmöglichkeiten entsteht. Darüber hinaus sind Anbauten und Nebengebäude in der Regel einfach realisierbar, wie beispielsweise der Ausbau einer Scheune neben dem Hauptwohngebäude, was Landhäuser besonders vielseitig macht und sie sowohl als Haupt- als auch als Zweitwohnsitz, für Familien, Selbstversorger, zur Altersvorsorge und für Kapitalanleger attraktiv werden lässt.
Mediterranes Haus
Mediterrane Häuser zeichnen sich durch warme Farben, helle Fassaden und natürliche Materialien.
Im Inneren des Hauses setzt sich der mediterrane Stil oft mit charakteristischen Steinböden aus dem Süden fort. Bei der Auswahl der Möbel dominieren natürliche Materialien, Korbsessel und Holzelemente aus Oliven-, Pinien- oder Walnussholz, die eine natürliche Wohnatmosphäre schaffen.
Schwedenhaus
Dem Schwedenstil inne wohnt die typische rote oder gelbe Holzfassade mit weiß gestrichenen Fensterläden.
Insbesondere Familien und naturverbundene Paare fühlen sich in traditionellen Schwedenhäusern wohl. Der natürliche Baustil und die Verwendung nachhaltiger Materialien unterstreichen das Umweltbewusstsein der Bewohner und erinnern an eine entspannte Landhaus-Atmosphäre, die an Astrid Lindgrens unbeschwerte Lönneberga-Idylle erinnert und kaum jemanden kalt lässt.
Schwedenhäuser sind nicht nur in Schweden selbst, sondern auch im deutschen Sprachraum als Sinnbild für den skandinavischen Baustil beliebt. Auf der einen Seite zeichnen sich Schwedenhäuser durch unverkennbare Merkmale aus, sind aber gleichzeitig durch individuelle Details geprägt. Ihr einzigartiger Charakter entsteht durch die Holzoptik und die farbenfrohe Gestaltung, die oft das klassische Schwedenrot sowie helle Blau- oder Gelbtöne einschließt. Die weißen Sprossenfenster bilden einen charakteristischen Kontrast zu den bunten Außenwänden. Interessanterweise wurde die rote Farbe der Holzhäuser damals den Backsteingebäuden wohlhabender Mitteleuropäer nachempfunden, während heute Mitteleuropäer von diesem Design schwärmen.
Ein Sattel- oder Zwerchdach, das oft mit einem Friesengiebel erweitert wird, schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern verleiht den Häusern auch ihren typischen Charme.
Traditionell werden Schwedenhäuser in Holzrahmenbauweise errichtet, häufig mit einem Ständerwerk aus Kiefernholz und einer Verkleidung aus Fichtenholz. Dieses Holz eignet sich besonders gut für die Außenwände, da es beim Trocknen die Poren verschließt und somit einen natürlichen Schutz gegen Witterungseinflüsse bietet.
Stadtvilla/Stadthaus
Villen sind freistehend und bieten ihren Bewohnern mehr als 300 Quadratmeter Wohnfläche. Stadthäuser sind zweigeschossig und ihre Dachneigung geringer als 25 Prozent.
Je nach Bauunternehmen werden Stadthäuser gerne als Stadtvillen vermarktet, da dieser Begriff ein gewisses Maß an Eleganz und Großzügigkeit suggeriert. Er hat historische Wurzeln, die bis ins Barock zurückreichen und die Idee eines Rückzugsortes für wohlhabende Stadtbewohner vermitteln. Aus Marketingsicht wird dieser Hausstil oft als "villenartig" bezeichnet.
Eine präzise Definition für ein Einfamilienhaus im Stadthausstil existiert nicht. In der Regel handelt es sich jedoch um mindestens zweistöckige Gebäude mit einer Dachneigung von weniger als 25%. Die Wahl der Dachform ist bei Stadthäusern von größerer Bedeutung, da hier oft mehr gestalterische Vielfalt besteht. Es gibt verschiedene Optionen wie Walmdach, Flachdach, Pultdach und sogar Spezialformen. Allerdings sind die aufwendigeren Dachvarianten mit zusätzlichen Kosten verbunden. Aufgrund der flacheren Dachneigung und der häufigen Verwendung von Walmdächern ist der Stauraum im Dachgeschoss im Vergleich zu Gebäuden mit 1,5 Etagen begrenzt. Die erhöhte Wohnfläche ergibt sich aus einer verminderten Fläche für Lagerung und Stauraum.
Diese Häuser verfügen über zwei vollständig nutzbare Stockwerke, was eine typische Raumhöhe von 2,75 Metern bedeutet.
Designerhaus
Ob es sich um ein schlichtes, minimalistisches Design oder eine kühne Kombination verschiedener Materialien handelt, ein Designerhaus hat eine unverwechselbare Ausstrahlung. Sein einzigartiger Charakter spricht für sich und schafft ein überzeugendes Wohnerlebnis, das den individuellen Lebensstil bis ins kleinste Detail unterstreicht. Da bei Designerhäusern keine starren Vorgaben die Planung einschränken, sind sie stets einzigartige Unikate.Der Begriff "Designerhaus" ist nicht fest definiert, wird jedoch im Allgemeinen verwendet, um moderne, kreative und individuell gestaltete Häuser zu beschreiben. Das sind maßgeschneiderte Einzelstücke, die sich exakt nach den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner richten.
Bei der Konstruktion solcher Architektenhäuser werden ausschließlich erstklassige Materialien verwendet. Die Innenräume, die Bausubstanz und die äußere Gestaltung bilden eine harmonische Einheit und erfüllen höchste Ansprüche. Trotz des Luxusaspekts wird bei zeitgemäßen Neubauten auch die nachhaltige Nutzung von Ressourcen berücksichtigt. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Isolierung, insbesondere bei großen Glasfronten, die eine effektive Wärmedämmung erfordern.
Sie bieten eine Möglichkeit, ein individuelles Traumhaus zu realisieren, das auf die speziellen Anforderungen und Wünsche der Bauherren zugeschnitten ist.
Sind selten: Schwedenhaus, Familienhaus
Tiny House
(Teil)mobile Häuser ab 25 m², werden als Tiny Houses beschrieben.
Die tatsächliche Größe Ihres Tiny Houses hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter insbesondere die Angebote der Hersteller. Im Grunde genommen sind jedoch nahezu alle Ihrer Wünsche umsetzbar, sei es ein ultrakleines, minimalistisches Design oder eine Fläche, die einer durchschnittlichen Eigentumswohnung entspricht. In der Regel überschreiten Tiny Houses jedoch selten die Marke von 100 Quadratmetern.
Im Tiny House ist alles, was man benötigt, auf engstem Raum vereint: Küche, Essbereich, Schlafplatz und sanitäre Einrichtungen. Die meisten Modelle werden in Holzbauweise als Fertighäuser erstellt und bieten Freiheitsliebenden eine attraktive Alternative zur klassischen Eigentumswohnung. Viele Anbieter verwenden denselben Wandaufbau wie bei größeren Häusern, was für hohe Qualitätsstandards bürgt und sich auch in Bezug auf Wärmedämmung und Energieeffizienz als überzeugend erweist.